Text :
07.12.99 : Festakt "Lebendige Elbe" in
Prag, am 10.Dez.99
Als wichtigen weiteren Hoehepunkt findet am 10.12.99,
10 h 30, in Prag 1, Hastalska 17, bei
TEREZA, Association for Environmental Education,
ein Festakt zum Thema 'Vision einer Tschechisch-Deutschen
UNESCO Weltkulturlandschaft Elbe"
statt. U.a. werden der tschechische stellvertretende
Aussenministe und der deutsche Staatsminister
im Auswaertigen Amt (Berlin) und Vertreter von Gruner
+ Jahr sowie der DUH (Deutsche Umwelthilfe)
zugegen sein. Programm, Infos und Einladung (in pdf
oder Word Format) erhaeltlich bei
Christina Schaper
Assistentin des Bundesgeschäftsführers
Deutsche Umwelthilfe, Güttinger Str. 19
78315 Radolfzell
Tel: 07732/9995-0 Fax.: 07732/9995-77
duhbgst@t-online.de (Christina Schaper)
PS: derzeit befindet sich auch die Wanderausstellung
"Lebendige Elbe" in Prag1.1. Festakt "Lebendige Elbe" in Prag, am
10.Dez.99
03.12.99 : Deutschland (Elbe): Umweltverbaende
verlangen Moratorium aller Baumassnahmen
Naturschützer verkünden Elbe Moratorium
Uneinigkeit um Elbe-Erklärung zu Baumaßnahmen
/ Auch Bagger sollen vorerst ruhen
Rastatt, Bonn, 3. Dezember 1999. Die Naturschutzorganisationen
NABU, BUND und WWF haben die Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium
und der Bundeswasserstraßenverwaltung zur sogenannten „Elbe-Erklärung"
wegen mangelhafter Ergebnisse unterbrochen. Damit reagieren sie
enttäuscht darauf, dass die Verhandlungen über Baumaßnahmen
an der Elbe nach drei Jahren nun festgefahren sind. Gleichzeitig
fordern die Naturschützer, die Bagger ruhen zu lassen, bis
man zu einer Lösung gekommen sei.
Das Ministerium will jedoch auch im Jahr 2000 trotz
knapper Kassen die Bauarbeiten an der Elbe fortsetzen. Obwohl die
Naturschutzorganisationen einen mit der Wasserstraßenverwaltung
abgestimmten Kriterienkatalog erstellt haben, der Vorschläge
für umweltverträgliche Baumaßnahmen enthält,
werden diese weiterhin in alter Weise ausgeführt. Damit werden
nach Ansicht der Naturschützer Fakten geschaffen, die nicht
im Sinne der Elbe-Erklärung sind. „Wir wollen nicht aus den
Verhandlungen aussteigen, doch unter diesen Bedingungen kann es
nicht weitergehen. Wir warten nun auf einen Schritt der Wasserstraßenverwaltung",
erklärte Georg Rast, Mitglied der „Arbeitsgruppe Elbe-Erklärung"
für den WWF.
Seit der Wende werden an der Elbe Buhnen und Ufer
befestigt, um die Schiffbarkeit zu verbessern. Diese Eingriffe schädigen
Deutschlands naturnächste Flusslandschaft nachweislich. Genau
dies sollte die Elbe-Erklärung vom 5. September 1996 verhindern.
Auch das Bundesamt für Naturschutz hat hierzu schon mehrfach
öffentlich Stellung bezogen und dafür plädiert, die
Bauarbeiten einzustellen, bis klar ist, wie man derart schädliche
Auswirkungen vermeiden kann.
Die Elbe-Erklärung, initiiert durch die Michael-Otto-Stiftung
für Umweltschutz, wurde vom damaligen Bundesverkehrsminister
Matthias Wissmann und vier Umweltorganisationen unterzeichnet. Die
Naturschützer erwarten nun von Bundesverkehrsministerium und
Wasserstraßenverwaltung konstruktive Vorschläge, um die
Verhandlungen wieder in Gang zu bringen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Georg Rast, Referent für Wasserbau, WWF-Auen-Institut,
Tel.: 0 72 22/38 07-22
Rocco Buchta, Flussexperte des NABU, Tel.: 03 38 72
/ 74 31-4
E. Paul Dörfler, Leiter des BUND-Elbe-Projekts,
0171 / 18 32 194
Naturschützer verkünden Elbe Moratorium
Naturschützer verkünden Elbe Moratorium
30.11.99 : Titel: Protokoll und Kommentar
zu einer Infoveranstaltung zum Saaleausbau
Protokoll
Infoveranstaltung zur Bedeutung des Hafens Halle und
zur Vollendung des Saaleausbaus
Am 26.11.99 von 16 - 21 Uhr
Verfasser: E. Paul Dörfler BUND-Elbe-Projekt
Teilnehmer:
Geschäftsführer der Hafen Saale GmbH,
Herr Schneider
Wasser- und Schiffahrtsamt Magdeburg, Herr Kautz
Verein zur Hebung der Saaleschiffahrt, Geschäftsführerin
Frau Domhardt
sowie Vorsitzender, Herr Sprinzek
Stadträte der Stadt Halle
E. Paul Dörfler , BUND, i.A. der HAL-Fraktion
Vorstellung der Hafen Halle GmbH durch Herrn Schneider:
Der Hafen hat 14 Mitarbeiter und investierte
bisher 45 Mio. DM für die Infrastruktur,
davon 75% Fördermittelzuschüsse
Derzeitiger Umschlag über Kaikante: 120 Tausend
Tonnen, das entspricht 2 Schiffe pro Woche; Wenig, weil Wasserstraße
nicht ganzjährig verfügbar (nur von Okt. - Mai)
Forderung: Ausbau der Saale auf den letzten 20 Kilometer
Nach Ausbau sollen in 2010 nach Studie rund 2 Mill.
Tonnen umgeschlagen werden.
Ohne Ausbau nur 300-400 TT
3 000 neue Arbeitsplätze sollen dann für
Halle und Umland entstehen.
Ohne Saaleausbau gäbe es nur 200 neue Arbeitsplätze.
Frau Domhardt, Geschäftsführerin Verein
zur Hebung der Saale-Schifffahrt
Die Schifffahrt sei der wirtschaftlichste und umweltfreundlichste
Verkehrsträger.
77% der künftig zu transportieren Güter
seien Baustoffe, Salz und Sode (Bernburg)
Mit dem Saaleausbau könnten 14-17 Mill. DM an
Transportkosten eingesopart werden.
Herr Sprinzek, Verein zur Hebung des Saaleschiffahrt:
Er stellte fest, dass 88 Mill. DM bereits für
den staugeregelten Bereich Halle-Calbe investiert wurden (Entschlammung,
Modernisierung von 4 Schleusen, Anhebung von 3 Brücken)
137 Mill. DM wären noch für den bisher nicht
staugeregelten Abschnitt zu investieren.
Das NKV verbesserte sich auf 3,96
Herr Kautz, WSA Magdeburg
Er stellte die neuesten Planungen des Saale-Ausbaus
vor. Die Staustufe wurde um 1,3 km weiter stromauf gelegt (km5,2).
Dadurch mehr Abstand zum NSG. Die Einschätzung von BfG und
BfN, wonach der Ausbau der Saale nicht vertretbar wäre, sei
mit der neuen Variante hinfällig.
Neu ist auch die geplante Brunnengalerie zur Grundwasserstandsregulierung
nach natürlichem Vorbild. (50 Brunnen, die während der
Lebensdauer der Staustufe betrieben werden müssten) 14 Mill.
DM Investkosten sowie 300 000 DM Betriebskosten pro Jahr.
Die Auendynamik könne so erhalten bleiben. Keine Erhöhung
des Hochwasserrisikos.
Erfahrungen gäbe es mit dieser Methode an der
Donau (Wien/Freudenau).
Dörfler schlug vor, diese Methode auf ihre
Tauglichkeit an der bestehenden Staustufe Calbe zu prüfen.
Die „ökologische Staustufe" hätte ein NKV
von 6:1 und wäre für „ökologische Energieerzeugung"
vorgesehen. Stauziel: 93cm über MW
Seitenkanallösung würde 500 Mill. DM kosten,
zu teuer. Einschiffiger Ausbau nicht möglich, da Abfall des
Wasserspiegels bei Calbe um 1,80m.
Der Staustufenbau sei auch deshalb ökologisch
vorteilhaft, weil ab 2001 durch Flutung von Braunkohletagebauen
die Wassermenge der Saale bei MNW von 54 auf 41m3, d.h. um
25% abnehmen wird (Durchflussabsenkung).
Manuskript für Callendula, Halle
E. Paul Dörfler, BUND-Elbe-Projekt
29.11.99
Werbung für den Ausbau der Saale
Die Hafen Halle GmbH hat sich etwas einfallen
lassen: Sie lud die Abgeordneten der Stadt ein, gondelte
mit ihnen ein Stück auf dem Panorama-Schiff „Rabeninsel" auf
der Saale entlang bis zum Hafen Trotha, um dort die Stadträte
für die Pläne des Hafens zu begeistern.
Der Hafen mit seinen 14 Beschäftigten sieht für
sich eine große Zukunft. 45 Mill. DM wurden für Infrastrukturverbesserungen
schon ausgegeben, davon 75% Fördermittelzuschüsse.
15 Unternehmen würden sich im Hafen ansiedeln
wollen. Der ausgerechnete Beschäftigungseffekt läge für
Halle und das Umland bei 3 000 Arbeitsplätzen.
Die Investoren drängten angeblich nach Halle,
weil die Verkehrsanbindung mit drei Verkehrsträgern (Straße,
Bahn Wasserstraße, d.h. trimodal) ideal wäre.
Die Sache hat aber einen Haken, genauer gesagt, einen
Engpaß. Die untere Saale, die letzten 20 Kilometer kurz
vor ihrer Mündung in die Elbe, müssten noch ausgebaut,
begradigt und kanalisiert werden, damit alle Träume wahr werden
können. Erst wenn die Saale ganzjährig (derzeit
nur von Oktober bis Mai) für Euro-Schiffe mit einem Tiefgang
von 2,50m befahrbar gemacht würde, wäre alles gut.
Leider lässt die Elbe - im Anschluß an
die Saalemündung - in den Sommermonaten auch nur eine Tauchtiefe
von 1,40m zu. Aber das sei kein Problem. Wieso eigentlich?
Ein Schiff war im Hafen Halle gerade nicht
zu bestaunen. Pro Jahr werden 120 Tausend Tonnen Güter umgeschlagen.
Statistisch gesehen sind das 2 Schiffe pro Woche. Nicht eben viel.
Aber das soll steigen, wenn erst die Saale ausgebaut ist. Dann,
im Jahre 2010 sollen
2 Mill. Tonnen auf dem Schiff transportiert werden.
Das prognostizierte Wachstum um das fast 20fache klingt allerdings
utopisch. Das hat bislang noch kein Hafen in 10 Jahren geschafft.
Warum gerade Halle, ein Hafen in einer Sackgasse, der in der
Liste der Deutschen Häfen nicht unter den ersten fünfzig
zu finden ist? Skepsis ist angebracht. Da das Güteraufkommen
für Binnenschiffe zurückgeht, entlässt die Deutsche
Binnenreederei in diesem Jahr noch rund 20% ihrer Binnenschiffer.
Die Rahmenbedingungen für die Binnenschiffahrt seien derzeit
so schlecht wie nie, wird von den Schiffern beklagt, auch
im Westen, wo die Flüsse bereits alle ausgebaut sind.
Der Vorschlag, vorhandene kleinere Binnenschiffe,
die einen Tiefgang von 80cm haben, auf der Saale und Elbe
fahren zu lassen, wurde vom Verein zur Hebung der Saale-Schiffahrt
als unwirtschaftlich abgelehnt. Auch die verstärkte Nutzung
der Bahn in der Niedrigwasserzeit fand keine Zustimmung. Die Bahn
hätte keine freien Kapazitäten bis zu Hamburg, behauptete
der Vertreter des Wasser- und Schiffahrtsamtes. Die Deutsche Bahn
AG ist dagegen anderer Meinung. Sie habe ausreichend freie Kapazitäten,
auch bis zu den Nordseehäfen.
Kommt der Saale-Ausbau, muß die Bahn
mit Arbeitsplatzabbau rechnen, so eine Studie des Deutschen Institutes
für Wirtschaftsforschung Berlin. Die Hafenbetreiber von Halle
haben damit kein Problem. Sie wollen, dass alle Verkehrsträger
voll ausgebaut werden, auch wenn sie parallel verlaufen. Erst dann
gäbe es Wettbewerb, die Preise würden fallen und
die Unternehmen könnten billiger transportieren. Das sei das
Ansiedlungsgeheimnis des Hafens Halle. Nicht gerade neu, aber auch
kein Rezept mit Erfolgsgarantie.
Für den Ausbau der Saale wurde vom Wasser- und
Schiffahrtsamt ein Modell kurz vorgestellt: Staustufe mit Pumpengalerie.
Die durch den Dauerstau entstehende Staunässe, die den Auenwald
an der unteren Saale gefährden würde, soll demnach mit
50 Pumpen abgepumpt werden, solange die Staumauer steht.
Dieser Vorschlag soll nun auf seine Tauglichkeit geprüft
werden.
17.11.99 : Herbsttagung der Elbe-Umweltbildner
Vom 13.-15.11.1999 fand im NABU-Zentrum für
Ökologie, Natur- und Umweltschutz
die diesjährige Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft
Umweltbildung im
Biosphärenreservat "Flußlandschaft Elbe"
statt. Die Gründung der zur Zeit
aus 22
Umweltbildungseinrichtungen bestehenden AG erfolgte
im Februar 1998 im
Elbtalhaus Bleckede und ist eine beispielgebende Initiative
für eine
länder- und
verbandsübergreifende Zusammenarbeit im größten
deutschen Schutzgebiet. Die in
vier verschiedenen Bundesländern beheimateten
Umweltbildungseinrichtungen
können bereits auf eine Reihe gemeinsamer Aktivitäten
zurückblicken, so zum
Beispiel die gemeinsame Präsentation der Flußlandschaft
Elbe auf
Reisemessen in
Köln, Hannover und auf der ÖXPO '99 in Grabow
(LK Lüchow-Dannenberg). Auch für
2000 wurden die Messebesuche wieder als feste Programmpunkte
auf der Liste der
gemeinsamen Aktionen vereinbart.
Impulsreferat zu einer sich anschließenden umfangreichen
inhaltlichen
Diskussion
zur Ausgestaltung der Umweltbildung im Biosphärenreservat
"Flußlandschaft
Elbe",
an der auch Vertreterinnen des Umweltministeriums
des Landes Sachsen-Anhalt
teilnahmen, war der Vortrag von Gerhard Trommer, Prof.
für Biologiedidaktik an
der Universität Frankfurt/Main.
Erfreulich für alle Teilnehmer ist, daß
immer mehr Einrichtungen Interesse an
der aktiven Mitarbeit in der AG bekunden.
Rückfragen an: Uta Neuhäuser; ZÖNU
e.V.; Querstr. 22 - 39517 Buch
Tel. 039362 - 81673 oder 90009
Fax. 039362 - 81674
e-Mail: NABU.KV-Stendal@t-online.de
oder: Andrea Schmidt, Elbtal-Haus Bleckede
Andrea Schmidt
Elbtal-Haus Bleckede
Lauenburger Straße 15
21354 Bleckede
Tel.: 05852-2899
Fax.: 05852-3303
Elbtalhaus@uni-lueneburg.de
09.11.99 : Ein Kolloquium "Wirtschaft
und Verkehr" in Dresden.
Ein Kolloquium "Wirtschaft und Verkehr" mit
dem Thema "Dynamik und
Wettbewerb auf den Verkehrs- und Telemarkten der Europaischen
Union" findet
am 02./03. Dezember in Dresden statt.
Veranstaltungsort ist das Dorint Hotel Dresden (Grunaer
Str. 14, 01069
Dresden).
Da wird sicher auch von der Elbe die Rede sein, zumindest
weiss ich, dass die
Sachsische Binnenhafen Oberelbe GmbH da auch einen
Vortrag haelt.
Wir wissen nicht ob die Veranstaltung oeffentlich
ist. Waere aber gut
wenn jemand von den Umweltverbaenden da hingehen
koennte oder
zumindest ein Auge drauf haben koennte.
Veranstalter ist Herrn Prof. Dr. Siegfried Bergstrom
(Tel. 0351-8025910) vom
TRANSPORT and COMMUNICATION ASSESSMENT CENter
05.11.99 : Naturschutzbuendnis setzt
Massstaebe fuer das neue Jahrtausend:
Stiftung "Naturlandschaften Brandenburg" gegruendet
Durch die Uebernahme ehemaliger Truppenuebungsplaetze
soll die Stiftung "Naturlandschaften Brandenburg"
den Naturschutz foerdern.
Nach zweieinhalbjaehriger Vorarbeit unterzeichneten
heute in Potsdam das
Ministerium fuer Landwirtschaft, Umweltschutz und
Raumordnung des Landes
Brandenburg, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt
(ZGF), der Naturschutz
Bund Deutschland (NABU), der World Wide Fund For Nature
(WWF), der
Landschafts-Foerderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung
und eine private
Stifterin eine entsprechende privatrechtliche Vereinbarung.
Die Stiftung
beabsichtigt, mittelfristig insgesamt 10.800 ha wertvoller
Naturlandschaften auf den Plaetzen Jueterbog-West
und Lieberose - etwa 40
Kilometer suedlich der Achse Potsdam-Frankfurt/Oder
- zu erwerben und
langfristig zu sichern. Sitz der Stiftung ist Stuecken
(Kreis
Potsdam-Mittelmark).
Damit die Stiftung taetig werden kann, ist zunaechst
die Erteilung der
staatlichen Genehmigung durch die Stiftungsbehoerde,
das Brandenburgische
Innenministerium, notwendig. Eine dafuer notwendige
Vereinbarung
unterzeichneten heute Brandenburgs Agrar- und Umweltminister
Wolfgang
Birthler, Dr. Richard Faust, geschaeftsfuehrender
Praesident der
Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (Main), Christian
Unselt,
Vize-Praesident des NABU Deutschland, Carl-Albrecht
von Treuenfels,
Praesident der Umweltstiftung WWF, Manfred Kroop,
Vorstandsvorsitzender des
Landschaftsfoerdervereins Nuthe-Nieplitz-Niederung
und Marlene Bensinger,
eine private Stifterin. Mit der Genehmigung der Stiftung
wird bis Ende des
Jahres gerechnet.
Ehemalige Truppenuebungsplaetze gehoeren zu den wertvollsten
Landschaften
im dichtbesiedelten Deutschland, weil sie grosse,
meist unzerschnittene
Gebiete umfassen, abgeschieden sind und nur unregelmaessig
innerhalb
bestimmter Teilgebiete vom Militaer genutzt wurden.
Zahlreiche bedrohte
Pflanzen und Tiere fanden daher in den Kernzonen ein
sicheres
Rueckzugsgebiet. In Jueterbog-West und Lieberose wachsen
mehr als 400 Arten
von Farn- und Bluetenpflanzen, dort kreisen See- und
Fischadler, Kranich,
Schwarzstorch und Wiedehopf ziehen ihre Brut gross,
Fischotter schwimmen in
den Gewaessern, der Laubfrosch quakt noch haeufig,
die Smaragdeidechse
sonnt sich auf den Lichtungen und ueber 50 Libellenarten
surren ueber das
Wasser. Einzigartige Heide- und Moorgebiete, Seen
und naturnahe Waelder,
aber auch Sandtrockenrasen, Binnenduenen und sogar
wuestenaehnliche
Sandfelder beweisen die herausragende oekologische
Bedeutung der Gebiete.
Die zukuenftigen Stiftungsflaechen stellen eine aussergewoehnliche
Chance
dar, den Bestand an meist kleinen, inselartigen Naturschutzgebieten
aufzustocken. Waehrend in Deutschland Zweidrittel
aller Naturschutzgebiete
weniger als 50 Hektar umfassen, sind die Stiftungsflaechen
mit mindestens
3.000 Hektar erheblich groesser. In einer sonst in
Mitteleuropa kaum mehr
existierenden Groessenordnung sollen dort natuerliche
Prozesse ablaufen.
Dabei will man die Natur Natur sein lassen. Ohne starres
Entwicklungsziel
und Eingriffe sollen so echte Naturlandschaften entstehen.
Besucher werden
die Moeglichkeit erhalten, auf ausgewaehlten munitionsgeraeumten
Wegen und
Aussichtspunkten eine fuer Deutschland einzigartige
Natur kennenzulernen.
Wissenschaftler dokumentieren die Entwicklung der
Landschaft und wollen
daraus neue Erkenntnisse zur Entstehung von Waeldern
gewinnen.
Fuer das Grossvorhaben hat sich eine einzigartige
Allianz aus privaten
Naturschutzverbaenden, einem oertlichen Foerderverein,
Privatpersonen und
dem Land Brandenburg zusammengefunden. Eine solche
Traegerschaft fuer die
Sicherung von Schutzgebieten ist ein Novum in Deutschland
und kann als
Modellprojekt Schule machen. Das Kapital zur Stiftungsgruendung
betraegt
bisher 4,82 Mio. DM, 2,6 Mio. DM stammen vom Land
Brandenburg, 2 Mio. DM
von der ZGF und 220.000 DM von den anderen Stiftern.
Zusaetzlich stellt das Land Brandenburg 2 Mio. DM
fuer den Flaechenerwerb
zur Verfuegung, zu dem der NABU ebenfalls 1,5 Mio.
DM beisteuern moechte.
Um Jueterbog-West und Lieberose dauerhaft zu sichern
und moegliche weitere
Flaechen zu erwerben sind jedoch noch umfangreiche
Finanzmittel notwendig.
ZGF, NABU und WWF hoffen dazu auf weitere Spenden.
Ministerium fuer Landwirtschaft, Umweltschutz und
Raumordnung
Heinrich-Mann-Allee 103
14473 Potsdam
Tel.: 0331/866 4009 oder 0172/3279 825
(Pressesprecher Florian Engels) Fax: 0331/866 4018
Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.
Hilfe fuer die bedrohte Tierwelt
Alfred-Brehm-Platz 16
60316 Frankfurt
Tel.: 069/943446-0
(Dr. Christof Schenck) Fax:069/439348
Naturschutzbund Deutschland
Herbert-Rabuisstr. 26
53225 Bonn
Tel.: 0228/97561-28
(Christoph Heinrich) Fax: 0228/97561-92
Landschafts-Foerderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung
Zauchwitzerstr. 5
114547 Stuecken
Tel.: 033204/42342
(Manfred Kroop) Fax: 033204/41866
World Wide Fund For Nature
Schulstr. 6
14482 Potsdam
Tel.: 0331/74731-0
(Martina Fleckenstein) Fax: 0331/4731-30