Was tut sich in den  
Schulen für eine  
? 

Sekundarschule Parey

-  Kinder erkunden "ihren" Lebensraum  - 
Nordöstlich von Magdeburg in Sachsen-Anhalt, genauer zwischen Elbe und Elbe-Havel-Kanal im Landkreis Jerichower Land liegt ein kleines Städtchen. Etwas verschlafen, wie man meint. Doch hier in Parey braucht´s keine Posaunen von Jerichow, sind doch vor allem die Kinder der Sekundarschule hellwach in Sachen Naturschutz. Die Schule kennt bei der Deutschen Umwelthilfe und ihrem Projekt "Schulen für eine Lebendige Elbe" nun fast jeder. Mischt sie doch inzwischen schon kräftig mit beim Schutz der Elbtalauen. 
Angefangen hat alles schon viel früher. Naturschutz besitzt an der Schule sozusagen Tradition und da ist ein Otto Mattuszak nicht ganz unbeteiligt. Als Biologielehrer war ihm der laut DDR-Lehrplan verordnete eine Tag im Jahr in Sachen Umwelterziehung viel zu wenig. Umsomehr, wenn man mit Elbeauenlandschaft und Altarmen Naturrefugien vor der Haustür hat, die bestes Anschauungsmaterial liefern. So kam man schon damals nicht umhin, den Arbeitsgemeinschaften Anerkennung zu zollen. Eine Untersuchung über Brachvögel und Uferschnepfen brachte u. a. 1987 Siegeslorbeer auf der Zentralmesse der Meister von Morgen ein und vor allem finanziellen Zuschuß für benötigte Untersuchungs- und Beobachtungsgeräte. 
Nun steht schon einiges mehr an Technik zur Verfügung und die Schüler wissen beispielsweise mit Computer, Scanner und Drucker umzugehen. Dazu kommen noch Meßkoffer für chemische und biologische Gewässeruntersuchung, z. T. bereitgestellt von der Deutschen Umwelthilfe. Auch entsprechende Software, wie z. B. Aquanaut und Umweltatlas Wasser wird seit kurzem angeboten. Doch was nützt die beste Technik ohne Input ... [Seitenmitte]  
Ansicht unserer Schule  Übrigens hatte sich bei einer Umfrage der größte Teil der Schüler für das Wasser als Medium für Untersuchungen entschieden. Ist das ein Wunder bei der Umgebung? 
Die praktische Betätigung in der Natur, meint Otto Mattuszak, ist für die Erziehung der Kinder ungeheuer wichtig. Hier lernen sie für alle Lebensbereiche und wenn diese Prägung erreicht, daß sie sich auch als Erwachsene weiterhin eng mit der Natur und ihrem Schutz verbunden fühlen, ist Mattuszak sehr zufrieden.  
Herr Mattuszak und seine Schüler 
Elbauenlandschaft mit Störchen 
Hinsichtlich der Lehrpläne hat man sich über Umwelterziehung Gedanken gemacht. Mit Erfolg, wie Siege zu Kreisausscheiden und erste Plätze beim Sparkassen- Jugendwettbewerb der Neuen Bundesländer 1995 beweisen. Der Jury im Bundeswettbewerb war dieses Engagement und nachgewiesen Sachkunde aber doch suspekt. Leider kein Platz auf dem Siegerpodest. Einer der Anwärter auf Anerkennungslorbeer ist eine Wanderkarte mit "Öko-Datei" - im Rahmen der Projektarbeit 1996 in einer 9. Klasse entstanden - ,die zumindest schon einen Beitrag in der Regionalzeitung wert war. [Seitenende]   
Doch nicht nur die Elbtalauen interessieren die Pareyer Kinder. Schon bald soll die Bibliothek ihrer Schule die benötigte Energie aus einer auf dem Dach installierten Solaranlage und einem Windrad erhalten. Beweis dafür, daß an dieser Schule nicht nur Umweltschutz gelehrt, sondern auch praktiziert wird. 
Von soviel Erfahrung und Sachkenntnis wollen natürlich auch andere profitieren und die Mitarbeit der Pareyer Sekundarschule seit 1996 im Projekt "Schulen für eine Lebendige Elbe" ermöglicht einen regen Austausch von Informationen. Auch der im Juni 1997 durchgeführte UNESCO-Projekttag war ein voller Erfolg. Weitere Aktionen dieser Art sind geplant.   
Man setzt überhaupt auf die Verbindung zu anderen Schulen und sieht darin ein Potential, miteinander ins Gespräch zu kommen. So ist man auch neugierig, was sich in unserem südlichen Nachbarland hinsichtlich Elbe tut. Ein enger Kontakt zum tschechischen Gymnasium in Vrchlabi, am Fuße des Riesengebirges, und zur Nationalparkverwaltung Elbquelle sind das positive Ergebnis. Um die ganze Sache abzurunden und auch den Mündungsbereich der Elbe mit einzubeziehen, sind schon Verbindungen zu einer Hamburger Schule geknüpft.   
Wie sagten die Schüler der Pareyer Sekundarschule: Nur wer die Elbe kennt, kann sie schützen?   
Recht haben sie! 
 
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