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Die Elbe und ihre Zuflüsse 
 
Pressemitteilungen / News 27.04.97 bis 22.01.99  :

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19.11.98 : Pallas-Desaster muss Konsequenzen haben WWF uebergibt Forderungen an Umweltministerkonferenz

 Stuttgart, 19.11.1998.
Unter dem Motto "Schutz statt Schmutz - das Wattenmeer muss leben!" hat der WWF heute mit einer Aktion bei der Konferenz der deutschen Umweltminister in Stuttgart seine Forderungen nach Konsequenzen aus der Havarie des Holzfrachters "Pallas" bei Amrum unterstrichen. Vor dem Tagungsort der Umweltminister der Laender und Bundesumweltminister Juergen Trittin verlegte der WWF einen blauen Teppich, aus dem sich Robben, Delphine, Seesterne und Seevoegel - also die Artenvielfalt des Meeres - symbolisch erhoben. Daneben lagen die Opfer der letzten Tage: veroelte Eiderenten und Trauerenten. Sie zeigen, was Schiffskatastrophen und menschengemachte Verschmutzung bewirken koennen.
"Wenn der Flugverkehr so schlecht organisiert waere wie der Schiffsverkehr, muessten wir taeglich Abstuerze beklagen. Die meisten Schiffsunfaelle in der Nordsee koennten jedoch verhindert werden. Bund und Laender muessen jetzt ein klares Signal fuer einen besseren Schutz der Kueste geben und die WWF-Forderungen unterstuetzen und umsetzen", sagte Hans-Ulrich Roesner, Sprecher des WWF fuer den Wattenmeerschutz.

Die WWF-Forderungen an die Umweltministerkonferenz:
Nur durch eine umfassende Untersuchung der Fehler und Schwachstellen beim Pallas-Desaster koennen wir sicher sein, dass am Ende die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Vertreter der Gemeinden und der Naturschutzverbaende muessen bei der Untersuchung beteiligt werden.
Die Bekaempfung von Unfaellen muss kuenftig stark verbessert werden. Dazu muss ein neues Notfall- und Sicherheitskonzept fuer die Deutsche Bucht erstellt und die bisherige Koordinationsstelle in Cuxhaven durch eine zentrale Kuestenwache in der Verantwortung des Bundes ersetzt werden. Bei Gefahr muss sie ohne Ruecksicht auf langwierige Abstimmungsprozesse mit Reedereien oder Behoerden sofort die notwendigen Massnahmen ergreifen. Leistungsfaehige Schlepper zur Schiffsrettung muessen in staendiger Bereitschaft liegen, und die Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten muss deutlich verbessert werden.

Vermeidung von Schiffskatastrophen durch Massnahmen in den Haefen. Die derzeitige Praxis von Ausflaggung von Schiffen zu Billiglohnlaendern fuehrt zu einem viel zu niedrigen Sicherheitsstandard der Schiffe und unzureichender Ausbildung der Besatzung. Derartige Schiffe sind eine staendige Gefahr fuer die Kueste. Der WWF fordert deshalb von der Bundesregierung, dass sie im Zuge ihres EU-Vorsitzes im kommenden Jahr eine europaeische Initiative startet, um zu erreichen, dass in alle europaeische Haefen nur noch Schiffe mit gut ausgebildeter Besatzung und angemessenem Sicherheitsstandard einlaufen duerfen.

Bessere Vorbeugung gegen Schiffskatastrophen durch Ausweisung des Wattenmeeres und der angrenzenden See als "Besonders empfindliches Meeresgebiet" nach den Richtlinien der Internationalen Schiffahrtsorganisation. Nur so kann der rechtsfreie Raum ausserhalb der 12-Seemeilen-Zone gefuellt und die 'Narrenfreiheit' der Reedereien auf Kosten der Natur und der Kuestenbewohner beseitigt werden. Schadstoffeinleitungen koennen besser beschraenkt, Schiffahrtsrouten vorgeschrieben oder andere Vorsorgemassnahmen wie Lotsenpflicht und Eskortpflicht fuer erkennbare Problemschiffe sowie spezielle Leit- und Ueberwachungssysteme fuer Schiffe mit gefaehrlichen Ladungen eingefuehrt werden.

 Den Forderungskatalog des WWF an die Umweltministerkonferenz erhalten unter:: http://www.wwf.de/c_bibliothek/c_hintergrund/hgrd_pallas/c_pallas_1.html
Fuer Rueckfragen stehen zur Verfuegung:
Dr. Hans-Ulrich Roesner, WWF-Projektleiter Wattenmeer, Tel. 0171-7010383 oder 04841-62073
Ralf Roechert, WWF-Experte fuer den internationalen Wattenmeerschutz, Tel. 0171-4014108
Unseren Mitarbeiter vor Ort, Klaus Guenther, der auf Amrum bzw. Foehr die Vogelbestaende beobachtet, erreichen Sie unter Tel. 0171-3426928


12.11.98 :Wasserblatt Aktionen und Termine zum Flußausbau November 1998

 Berlin, den 12. November 1998 Schleuse Kleinmachnow
Im Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens wurden ca. 2.400 Einwendungen eingereicht, davon 400-500 Einzeleinwendungen. Schleusenanwohner gründeten die BI Pro Kanallandschaft Machnower Schleuse. Sie hat Verbindung zu dem Rechtsanwalt Karsten Sommer aufgenommen, um Klagemöglichkeiten zu prüfen. Das Potsdamer Stadtfernsehen sendete am 7. Oktober 98 eine Livediskussion, an der Hr. Heymann (neuer Chef des WNA), Hr. Ziprian (Bauamt Kleinmachnow) Klaus-Peinelt Jordan von der BI und Winfried Lücking (Aktionsbündnis/BUND) teilnahmen. Mit dem Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren wird Ende Januar 98 gerechnet.

 Ausbau an Oder und Elbe-Havel-Kanal
Die Oder (Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße) soll bis zur Papierfabrik Heindel in Schwedt für Küstenmotorschiffe auf 3 m - 4,5 m ausgebaggert werden. Am Elbe-Havel-Kanal wurde die Planfeststellung für Planabschnitt 8 von Genthin (EHK-km 364) bis Kade (EHK-km 372,81) eingeleitet. Die Unterlagen sind u.a. bei der GRÜNEN LIGA Berlin einzusehen.

 Fließgewässer in Brandenburg
Der NABU hat die Beiträge zu Artenschutz und Renaturierung der gleichnamigen Tagung in einer informativen (und schönen) Broschüre zusammengefaßt. Näheres weiß:
Heidrun Schöning (NABU LV. Brandenburg) Tel.: 0331 / 81 04 34

 Rhein-Report
Die NABU-Arbeitsgruppe Rhein gibt einen vierteljährlich erscheinenden, vierseitigen Newsletter heraus, der die Verbandsarbeit koordinieren hilft und über die Ergebnisse der Rheinumweltministerkonferenz(en) auf dem Laufenden hält. Bezug bei:
Klaus Markgraf-Maué Tel.: 02826/92094; e-mail: NABU- Naturschutzstation@t-online.de
1998 erhielten insgesamt 9 nichtstaatliche Organisationen offiziell den Beobachterstatus bei der IKSR (Internationale Komission zum Schutz des Rheins - homepage: http://www.iksr.org).

 Watt is los im Watt?
Für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer will Landesumweltminister Steenblock (wegen der Schweinswale) eine seewärtige Erweiterung durch ein Walschutzgebiet ausweisen. Damit könnte die internationale Industriefischerei aus dem Gebiet herausgehalten werden, mit positivem Nebeneffekt für die ortsansässigen Fischereibetriebe. Daher wendet sich das, ansonsten nationalparkfeindliche, "Nordfriesiche Kuratorium" nicht vehement gegen dieses Vorhaben.

 BMZ-NRO-Konsultationen
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit lädt (NichtRegierungs-) Umwelt- und Entwicklungs-Organisationen zu halbjährlichen Konsultationen ein. Am 4.9. hieß das Thema Wasser. Angesprochen wurden u.a. Hermesbürschaften für Staudammprojekte in Indien (Maheswar) und Brasilien (Hidrovia) und die Umsetzung von internationalen Umweltkonventionen; darunter des CDM (Clean Development Mechanism) des Klimaprotokolls von Kyoto, die CCD (Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung) und die Konvention über biologische Vielfalt.
Hanno Spitzer vom BMZ nennt folgende Zahlen:
Heute leben rund 2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser. Weltweit daß 80% aller Krankheiten wasserbezogen sind.
Auf dem Wege zum Verbraucher gehen zwischen 30 und 50 Prozent des Trinkwassers verloren. Mit deutlich über 85% der Wasserentnahme sind in Entwicklungsländern die landwirtschaftlichen Betriebe die weitaus größten Verbraucher der Wasservorräte.


Termine
August 98 - August 99
Heimatmuseum Treptow
Do-So 14:00 - 18:00 Uhr
Sterndamm 102,
S-Bf. Schöneweide
Der Teltowkanal - Eine Lebensader des Berliner Südens
Ausbaufreundliche Ausstellung zur Kanalgeschichte

 14. - 15. November 98
Sa. ab 14:00 Uhr
NABU-Akademie Gut Sunder
(OT Meißendorf)
Die Wiederherstellung dynamischer Prozesse in Flußlandschaften Dynamik, Naturnähe, Renaturierung, Deichrückverlegung sowie deren Auswirkung auf Vegetation und Fische bundesdeutscher Flüsse Tagung mit Rocco Buchta, Karl-Heinz Jährling und anderen für 58,- DM + Kost+Logis. Anmeldung: Tel: 05056-970111 Fax: -970197

 Montag, 16. November 98
18:30 Uhr
GRÜNE LIGA
Prenzlauer Allee 230
STOLPERSTEIN: Müssen Schiffsgiganten durch die Havel?
Havel- und Spreeausbau - die aktuelle Situation (mit Michael Bender)

 geplant: 17. November 98 in Bonn, verschoben auf März 99!
Reform der Bundesverkehrswegeplanung - wäre weniger mehr?
Fachtagung der Friedrich-Ebert-Stiftung, Fax: Ilona Reuter 0228 - 883 625

 Donnerstag, 19. November 98
11:00 Uhr Raum 335
Morgenpost-Gebäude
Ostra-Allee 18, Dresden
Treffen der IKSE mit Umweltverbänden
Der Präsident der Internationalen Komission zum Schutz der Elbe lädt zum Gespräch über Gewässerbelastung durch Kläranlagen, industrielle Abwässer und diffuse Quellen; über Ufer und Elbauen sowie über Fischmigration ein.

 19.-20.11.98 Oslo
Committee of North Sea Senior Officials

 Dienstag, 24. November 98
13:00 - 16:00 Uhr DNR Bonn
Am Michaelshof 8-10
Gesprächskreis Umweltverbände und Wasserwirtschaft
Schwerpunkte: Wasserrahmenrichtlinie, Trinkwasserrichtlinie,
Fachgespräch Grundwasser (14.10. beim BMU)

 Donnerstag, 26. November 98
18:00 - 20:00 Uhr
GRÜNE LIGA - Büro
Prenzlauer Allee 230
Wassergruppe der GRÜNEN LIGA Berlin e. V.
vorauss.: Wasserheft des GL Bundesverbands, EU-Wasserrahmenrichtlinie

 Mittwoch, 2. Dezember 98
19:00 - 21:30 Uhr
Deutscher Bahnkunden-Verband
im S-Bf. Griebnitzsee
R.-Breitscheid-Str. 201
Aktionsbündnis gegen den Havelausbau
monatliches Treffen

 Mittwoch, 9. Dezember 98
18:00 - 20:00 Uhr BUND
Crellestraße 35
AK HAVEL
gemeinsames Arbeitsgruppentreffen von BUND und GRÜNE LIGA

 Montag, 14. Dezember 98
18:30 Uhr GRÜNE LIGA
Prenzlauer Allee 230
STOLPERSTEIN: Was bringt die neue EU-Wasserrahmenrichlinie?
neues zu: EU-weiter Gewässergütedefinitionen, Bewirtschaftung nach Flußeinzugsgebieten, Grundwasserschutz und Bürgerbeteiligung

 Mittwoch, 6. Januar 99
19:00 - 21:00 Uhr
Deutscher Bahnkunden-Verband
im S-Bf. Griebnitzsee
R.-Breitscheid-Str. 201
Aktionsbündnis gegen den Havelausbau
monatliches Treffen

 vorauss. 10.-12. März 1999
Lachs 2000 - IKSR Fachtagung
Informationen über: (0261) 12495

 Kontakt Havelbündnis / Wasserblatt:
Michael Bender,
GRÜNE LIGA Berlin, Prenzlauer Allee 230,
10405 Berlin
Tel: d. (030) 44 33 91-44
Fax: -33
e-mail: gl.wasser@ipn-b.comlink.apc.org,
internet: http://grueneliga.de/berlin/havelbuendnis/


10.11.98 :Dessau, Zwei Bundesfachbehörden einig: Ausbau der Saale nicht vertretbar BUND verlangt Umschichtung der Mittel in den Hochwasserschutz!

 In einer dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vorliegenden und bislang noch nicht veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme stufen die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) den vorgesehenen Ausbau der Saale als „nicht vertretbar“ ein.
Bewertet wurden die Raumempfindlichkeit und Art und Umfang der geplanten Maßnahmen.

 Vor allem der vorgesehene Bau der Staustufe bei Klein Rosenburg und die Begradigung der unteren Saale würden die ökologischen Standortfaktoren negativ verändern, so die Wissenschaftler.
Erhebliche Auswirkungen seien auf die noch vorhandenen Auenwälder, darunter Silberweidenwälder und Hartholzauen, zu erwarten. Darüber hinaus wären Nachteile bei land- und forstwirtschaftliche Nutzungen zu befürchten.
Die Bundesfachbehörden weisen ausdrücklich auf die europaweite Bedeutung dieses Lebensraumes an der unteren Saale hin. Die auentypischen Wechselbeziehungen zwischen Wasser, Boden und Pflanzenwelt seien hier noch intakt.

BfG und BfN untersuchten insgesamt 16 Wasserstraßenprojekte, von der Mosel bis zur Havel-Oder-Wasserstraße. Das höchste Konfliktpotential wurde übereinstimmend für den Saale-Ausbau ermittelt.

Der BUND sieht sich durch diese wissenschaftlichen Ergebnisse in seiner konsequenten Ablehnung des Saale-Ausbaus bestätigt. Er fordert die neue Bundesregierung auf, die alten Ausbaupläne endgültig zu den Akten zu legen.
„Statt weiter nach altem Muster in die Naturzerstörung zu investieren, sollte das Geld der Steuerzahler besser angelegt werden“ schlägt der Leiter des BUND-Elbe-Büros, Ernst Paul Dörfler, vor. „Großer Handlungsbedarf besteht vor allem im vorsorgenden Hochwasserschutz. Durch die Rückgewinnung von Überflutungsräumen kann die Hochwassergefahr und das Schadensrisiko an fast allen deutschen Flüssen nachhaltig gesenkt werden“, so Dörfler weiter.

Der BUND empfiehlt deshalb eine Umschichtung der finanziellen Mittel: Weniger Geld für den Flußausbau, mehr Geld für den Hochwasserschutz. Die gesetzlichen Grundlagen wären bei vorhandenem politischen Willen dafür zu schaffen.
Für den umweltfreundlichen Gütertransport fordert der BUND schon seit langem, die Kapazitäten der Bahn besser auszulasten.
Rückfragen unter: 0340 6510143 bzw. 039244 290 e-mail: doerfler@werkleitz.de