zu den News 2006
14.11.05: Geplanter Staustufenbau
volkswirtschaftlich und ökologisch unverantwortlich - BUND
vermutet ein Abzocken von EU-Geldern
Der von der tschechischen Seite gefasste Beschluss,
den umstrittenen Elbe-Staustufenbau nun doch in Angriff zu nehmen,
wird vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
scharf kritisiert.
Nach allen bisherigen Erfahrungen zieht
der Bau einer Staustufe zwangsläufig weitere Staustufen nach
sich. Das Ergebnis wäre ich durchgängig kanalisierter
Fluss und damit der Verlust der letzten großartigen Flusslandschaft
Mitteleuropas, befürchtet Manfred Krauss vom BUND Berlin.
Bereits der Bau einer Staustufe in Tschechien
würde die Eintiefung der deutschen Elbe verschlimmern, da
das Bauwerk den natürlichen Sandstrom stoppt. Außerdem
verschlechtere sich die Wasserqualität, wenn der Fluss nicht
mehr frei fließen könne, so Krauss.
Die Begründung, mehr Verkehr auf die
Elbe zu verlagern, ist lediglich ein Scheinargument, so
der Leiter des BUND-Elbeprojektes, Ernst Paul Dörfler. Den
besten Beweis liefern Elbe und Moldau in Tschechien zwischen Prag
und Usti nad Labem, die durch eine Staustufenkette zwar ganzjährig
schiffbar gemacht wurden, ohne dass tatsächlich nennenswerte
Gütertransporte stattfinden.
Außerdem würde ein tschechischer Staustufenbau
das Niedrigwasserproblem der deutschen Elbe nicht lösen.
Auch in Deutschland muss die Binnenschifffahrt immer wieder eingeschränkt
werden.
Der BUND vermutet vielmehr, dass es den Wasserstraßenlobbyisten
darum geht, hunderte von Millionen Euro aus EU-Töpfen zu
kassieren und somit Steuergelder in beachtlichen Dimensionen zu
verschwenden. Der BUND werde deshalb alles tun, um den volkswirtschaftlichen
und ökologischen Unsinn öffentlich zu machen. Nach geltendem
EU-Recht (FFH-Richtlinie) ist eine Verschlechterung der Gewässer
nicht zulässig, es sei denn, es werde ein überragendes
öffentliches Interesse nachgewiesen. Dies ist allerdings
nicht zu erkennen, denn die Güterschifffahrt hat in den letzten
Jahrzehnten trotz teuren Ausbaus von Wasserstraßen keinen
Verkehrszuwachs erzielen können.
Rückfragen: Manfred
Krauss, BUND Berlin 030 Tel.: 030 78790046
Dr. Ernst Paul Dörfler, BUND-Elbeprojekt 039244
290 bzw. 0171 1832194
07.03.05 : UBA erstellte
Studie zu Bedeutung der Elbe als europäische
Wasserstrasse
Diese interessante Studie ist
unter
<http://www.umweltbundesamt.de/index.htm>http://www.umweltbundesamt.de/index.htm
online (download möglich).
Kommentar von Dr. Ernst Paul Dörfler:
Liebe Flussfreunde,
hier eine spannende Lektüre zur Bedeutung
der Elbe für den Güterverkehr.
Einige Aussagen:
"Die Bedeutung der Elbe als Wasserstraße ist ... als
gering einzustufen".
Das Verhältnis zwischen den Kosten ... und den Verkehrsleistungen
ist sehr
ungünstig.
Die kürzere Alternative Elbe-Seitenkanal sowie die Schiene
stehen mit
freien Kapazitäten zur Verfügung.
Die Hauptpotentiale liegen weniger im Güterverkehr als ind
er
Tourismuswirtschaft.
Der Personenverkehr auf der Elbe benötigt weniger Fahrrinentiefe
als der
Güterverkehr.
Im Zusammenhang mit der globalen Klimaänderung
ist zukünftig mit einer
verringerten Niederschlagsmenge und einer Verschlechterung der
Schiffbarkeit zu rechnen.
Ernst Paul Dörfler
BUND-Elbeprojekt
03.03.05: Wenig Lehren
aus der Elbeflut - WWF erwartet vom Treffen der
Umweltminister Impulse für den Hochwasserschutz
Dresden, Frankfurt a.M., 03.03.2005: Der WWF Deutschland
fordert die
Umweltminister der Elbeanrainer-Staaten, Tschechien, Polen und
Deutschland,
anlässlich ihres heutigen Treffens in Dresden zu einer konsequenten
Umsetzung des Aktionsplans Hochwasser Elbe auf. Noch
unter dem Eindruck
der verheerenden Elbeflut des Jahres 2002 wurde der Aktionsplan
2003 von
der internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) verabschiedet.
Er
sieht neben Verbesserungen der Hochwasserinformationssysteme und
Deichsanierungen den Erhalt und die Ausweitung von Überschwemmungsgebieten
vor. Die Elbe habe durch Eindeichungen 85 Prozent ihres ehemaligen
Überflutungsraumes verloren, so Peter Prokosch, Geschäftsführer
des WWF
Deutschland. Der Schlüssel für einen besseren
Hochwasserschutz liegt vor
allem in der Rückverlegung von Deichen.
Der Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe
schlägt für Deutschland zahlreiche
geeignete Flächen vor. An der Elbe gibt es erste Ansätze.
Gemeinsam mit dem
Bundesumweltministerium führt der WWF an der Mittleren Elbe
ein Projekt zum
ökologischen Hochwasserschutz durch, das auf dem Schutz von
Auwäldern und
Deichrückverlegungen basiert. Allerdings mangele es innerhalb
der
Bundesregierung immer noch am Rückhalt für den Hochwasserschutz.
Während
der WWF im Rahmen des Projektes wertvolle Auenflächen aufkaufen
muss, um
sie in Überflutungsflächen umzuwandeln, bietet der Finanzminister
angrenzende Auwälder meistbietend an. Um hier künftig
eine bessere
Abstimmung zu gewährleisten, seien die finanziellen Regelungen
zwischen den
verschiedenen Bundesministerien umfassend anzupassen. Nur so lasse
sich
sicherstellen, dass nicht einerseits Gelder für den Kauf
von Auenflächen
ausgegeben werden während andererseits ein anderes Ministerium
angrenzende
Flächen verkauft.
Der WWF fordert die für Hochwasserschutzmaßnahmen
zuständigen Bundesländer
auf, ihre Bremserrolle aufzugeben. Zu den großen Enttäuschungen
dieser
Woche gehöre, so Peter Prokosch, dass die Bundesländer
bei der Novelle des
Hochwasserschutzgesetzes weitgehende Ausnahmen zur Ermöglichung
von
Baugebieten in Überschwemmungsgebieten durchgesetzt haben.
Insgesamt stellt
der WWF den neuen Regelungen zum Hochwasserschutz ein schlechtes
Zeugnis
aus. Peter Prokosch: Spätestens bei der nächsten
Flut wird sich zeigen,
dass eine deutliche Verringerung des Hochwasserrisikos und eine
Vergrößerung des Rückhaltevermögens auf der
Fläche mit dem
Kompromissvorschlag für das Artikelgesetz nicht zu erwarten
sind.
Angesichts von großem menschlichem Leid und Schäden
in Milliardenhöhe bei
der Elbeflut 2002 wird die Fahrlässigkeit jeder Bebauung
im
Überschwemmungsgebiet deutlich.
01.02.05 : Einladung für
Wasserrahmenrichtlinien - Seminar in Dresden (3/4.März)
Programm
PDF
02.01.05 : Internationale
Elbe-Saale-Camp zum Schutz naturnaher Flüsse und ihrer Uferlandschaften
vom 23.07.05 bis 31.07.05
Liebe Flussfreundinnen und Flussfreunde,
vielleicht ist Euch das alljährliche Internationale Elbe-Saale-Camp
zum
Schutz naturnaher Flüsse und ihrer Uferlandschaften schon
vertraut,
vielleicht lest Ihr aber auch jetzt zum ersten Mal davon ... und
werdet
hoffentlich neugierig!?
Über Eure Teilnahme und Mitwirkung im kommenden Jahr würden
wir uns sehr
freuen.
Termin: 23. bis 31. Juli 2005
Ort: Barby, am Flussufer nahe der Fähre
Nähere Informationen findet Ihr in der angefügten Einladung
sowie im
Internet unter http://www.netzwerk-flusslandschaften.de/elsa/
Grüße von der Saalemündung
Simone Fella
(im Namen des Aktionsbündnisses Elbe-Saale)