Texte :
15.08.99: 7. Internationales Elbe-Saalecamp
eroeffnet
„Helle Sandstrände statt grauen Schotters“ gefordert
Mit einer Pressekonferenz wurde das 7. Internationale
Elbe-Saale-Camp in Barby eröffnet. Die rund 100 Teilnehmer kommen
aus Tschechien, Weißrußland, Frankreich, Holland, den
USA und Deutschland.
Organisiert wird das traditionelle Camp vom Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Öko-Zentrum Magdeburg
(ÖZIM).
Unterstützung leisten die Deutsche Umwelthilfe,
die Landeszentrale für Politische Bildung Sachsen-Anhalt, das Landesjugendamt
Sachsen-Anhalt sowie der Ökofonds von Bündnis 90/Die Grünen.
Zu den mitwirkenden Organisationen zählen u.a. die
BUND-Jugend Sachsen-Anhalt, die Naturschutzjugend, der Naturschutzbund,
die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, das Umweltzentrum Ronney, der Storchenhof
Loburg sowie das Netzwerk europäischer Flüsse (European Rivers
Network).
Bis zum 22. August wird ein reichhaltiges Programm aus
Exkursionen, Vorträgen, Diskussionen mit Bundes- und Landespolitikern,
Arbeitseinsätzen und Aktionen geboten.
Dem Thema „ Flüsse von morgen“ widmen sich
die künstlerischen Aktivitäten unter Leitung des
Hallenser Designers Stephan Arnold. Aus Naturmaterialien werden von den
CampteilnehmerInnen große Skulpturen („Elbtotems“) geschaffen,
die auf die Verbundenheit von Mensch und Natur aufmerksam machen sollen.
Am Sonnabend um 12 Uhr soll zum Abschluß des Camps eine kleine Galerie
von „Elbtotems“ enthüllt werden.
Die Aktionen verfolgen das Ziel, eine zukunftsfähige
und nachhaltige Nutzung der ostdeutschen Flüsse einzuleiten.
„Wir wollen mehr helle Sandstrände statt grauen Schotters
an unseren Flüssen“, fordert der Leiter des BUND-Elbe-Projektes,
Ernst Paul Dörfler. „Unserer Flüsse brauchen weniger Korsett
dafür mehr Lebendigkeit“.
Dies setzt eine Wende in der bisherigen Flußpolitik
voraus, die den technischen Ausbau der Flüsse zu Wasserstraßen
in den Vordergrund stellte.
„Ein weiterer Ausbau der Flüsse Elbe und
Saale ist heute nicht mehr zu verantworten,“ so Dörfler. „Wir erwarten
deshalb von der neuen Bundesregierung die Streichung des Saale-Ausbaus
aus dem Bundesverkehrswegeplan sowie die Reduzierung der Strombaumaßnahmen
an der Elbe auf ein unbedingt notwendiges und ökologisch tragbares
Maß.“
Rückfragen unter: 0391 7348153 bzw. 0171 1832194
12.08.99 : Presseinformation :
7 Jahre Engagement für Elbe und Saale
Eröffnung des Internationalen Elbe-Saale-Camps in Barby
Am kommenden Sonntag, den 15.8.99 wird um 11 Uhr in Barby/
Elbfähre das
7. Internationale Elbe-Saale-Camp eröffnet.
In- und ausländischen Gruppen stellen sich
der Öffentlichkeit vor.
Im Programm stehen Exkursionen in den Elbe-Saale-Raum,
ein
Arbeitseinsatz zur Landschaftspflege sowie Vorträge
und Experimente am
und im Wasser.
Am Donnerstag um 17 Uhr stellen sich Bundes- und Landespolitiker
der
öffentlichen Diskussion zum Thema: Den Flüssen
eine lebendige Zukunft.
Ihre Teilnahme zugesagt haben u.a. die Umweltministerin
des Landes
Sachsen-Anhalt, Ingrid Häußler (SPD) sowie
die Bundestagsabgeordnete von
Bündnis 90/Die Grünen, Steffi Lemke.
Schon am Mittwoch wird Frau Heidrun Heidecke, ehemalige
Umweltministerin und jetzt Bundesvorstandsmitglied im
Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND), eine Libellen-Exkursion
durchführen.
Am Mittwoch um 19 Uhr wird Brack W. Hale, Doktorand aus
Wisconsin/USA,
der Frage nachgehen, warum gerade die Elbe und der Wisconsin-River
als
besonders schöne und naturnahe Flüsse erhalten
geblieben sind.
Den Höhepunkt bildet das Abschlußfest am Sonnabend,
den 21.8. 99.
Nach eine Elbe-Andacht um 11 Uhr soll eine kleine Galerie
von
"Elbtotems" enthüllt werden, geschaffen durch
die Camp-Teilnehmer unter
Anleitung des Designers Stephan Arnold aus Halle.
Auch Gäste sind herzlich willkommen.
Das vom BUND organisierte Elbe-Saale-Camp wird
ist ein Ort des
vielfältigen Engagements für den Schutz der
Flüsse und ihrer Auen.
Als ein Erfolg der langjährigen Arbeit wird das
im April dieses Jahres
beschlossene Aussetzen des Saaleausbaus gewertet.
Rückfragen unter:
Dr. E. Paul Dörfler 0340 6510143 bzw. 0171
1832194
Telefon während des Camps: 0391 7348153
04.08.99 : Kunst am Elbe-Saale-Camp (15.-21.7.99)
Flußgeister werden erweckt ...
auf dem 7. Internationalen Elbe-Saale-Camp des BUND
Vom 15.-21. 8 1999 werden die Campteilnehmer mit
Säge, Axt und
Farbpinsel gemeinsam Flußwächter für
unsere Flüsse schaffen.
Kreativität, Spaß und gemeinsames Gestalten
werden dabei im Vordergrund
stehen. "Elbtotems" heißt das ungewöhnliche
Projekt. Es soll Engagement
für die Umwelt mit künstlerischem Gestalten
verbinden.
So die Idee von Stephan Arnold (28), Absolvent der Hochschule
für Kunst
und Design Halle und freiberuflicher Designer seit 1999.
Er hatte den künstlerischen Wettbewerb des BUND
mit seinen Entwürfen
gewonnen und wird die Entstehung der Kunstwerke begleiten.
Die Skulpturen werden zum Abschlußfest des Camps
am 21.8. 1999 ab 12 Uhr
an der Elbe (Nähe Fähre Barby) aufgestellt
und dort zu sehen sein. Die
archaischen Gestalten aus unterschiedlichen Materialien
sollen dann über
das Wohl von Elbe und Saale wachen.
Analog zu ihren historischen Vorbildern werden die "Elbtotems"
Wünsche
und Hoffnungen ihrer "Schöpfer" verkörpern.
Nach der Mythologie von
Naturvölkern stellen Totems eine Art Verwandschaftsverhältnis
zwischen
Mensch und Natur dar.
Wer an Camp und Schaffensprozeß selbst teilnehmen
will, kann sich noch
jetzt
im Elbe-Büro des BUND in Dessau, Tel. 0340 / 65
10 143 anmelden. Aber
auch ein spontanes Vorbeikommen und Mitmachen ist möglich.
Organisator des 7. Internationalen Elbe-Saale-Camps ist
der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Neben Teilnehmern
aus nahezu
allen Bundesländern werden auch 40 ausländische
Gäste erwartet, darunter
aus den USA, Tschechien und Weißrußland.
Rückfragen: E. Paul Dörfler 0340 6510143
bzw. 0171 1832194
20.07.99 : Wasserblatt Aktionen und
Termine zum Flußausbau Juli 1999
Berlin, den 16. Juli 1999
Mobilität ist die Grundlage für Wohlstand und
macht Spaß
lautet das Credo der Rede des Bundesverkehrsministers
Franz
Müntefehring auf dem 3. Elbecolloquium am 9. Juli
1999 in Magdeburg.
Deshalb müsse sie für Güter, Menschen
und Infomationen preiswerter
und sicherer werden. Da sich die 1991/92 zugrundegelegten
Rahmenbedingungen erheblich anders entwickelt haben als
prognostiziert und da bis zum Jahre 2012 außerdem
eine
eckungslücke zur Finanzierung des vordringlichen
Bedarfs von 80
Mrd. DM klafft, soll der Bundesverkehrswegeplan überarbeitet
werden.
Die Methodik wird im Jahre 2000 fertig sein. Danach bleiben
2 Jahre
Zeit, die bis dahin noch nicht begonnenen Projekte neu
zu bewerten.
Zum Herbst 99 stellt der Verkehrsminister ein Investitionsprogramm
auf,
das alle bis 2002 zu beginnenden Baumaßnahmen auflistet.
Die
Schleuse Rothensee wird im Jahr 2001 fertiggestellt,
das
Wasserstraßenkreuz Magdeburg bis 2003.
Zukunft Wasser - Spree-Havel 2000
Nach Aussage von Dr. Horst Behrendt vom Institut für
Binnenfischerei
und Gewässerökologie sind die Phosphatkonzentration
und die
Gewässerstruktur die entscheidenden Hindernise auf
dem Weg zu
einer guten Gewässerqualität in Berlin. Herr
Dr. Jahn von der
Umweltsenatsverwaltung gab einen Zeitraum von 25 Jahren
an, um die
angestrebte Konzentration von 50-60 Mikrogramm Phosphat
im
Gewässer zu erreichen. Dazu muß 1. der Standard
des Klärwerks
Ruhleben berlinweit zu etablieren, 2. die Phosphateinträge
aus der
Trenn- und Mischwasswerkanalisation um 50 % zu reduzieren,
3. die
punktförmigen Einträge um 90% zu vermindern,
4. die diffusen Einträge
um 20 % zu vermindern, und 5. den Eintrag über kleine
Zuflüsse um
75% zu senken. Punkt 6 hab' ich nicht mitgeschrieben.
Nochmal: nur
wenn alle diese Maßnahmen umgesetzt werden besteht
eine Chance
zur nachhaltigen Verbesserung der Gewässergüteklasse
von III bzw. II-
III auf II.
Die mancherorts propagierte Mikrofiltration bringt in
diesem
Zusammenhang nichts, weil sie die Phosphatbelastung nicht
verringert.
Veränderte Wasserschutzgebiete in Berlin
Die Senatsverwaltung Berlin hat die Entwürfe für
die Neufestsetzung
der Wasserschutzgebiete für die Wasserwerke in Staaken
und Erkner
an die Umweltverbände gegeben. Frist für die
Stellungnahmen ist der
30.07.99.
Novelle der Trinkwasserverordnung
Nach der Verabschiedung der EU-Trinkwasserrichtlinie
im November
letzten Jahres, legte Dr. Schwertfeger vom
Bundesgesundheitsministerium die Arbeitsgrundlage für
die Novelle der
Trinkwasserentwurf an die Verwaltung vor. Die Umweltverbände
begrüßen die Verschärfung des Grenzwerts
für Blei und die Einführung
eines Kupfergrenzwerts. Des weiteren fällt gegenüber
der EU-Richtlinie
positiv auf, daß die Hauseigentümer nicht
aus ihrer Verantwortung
entlassen werden und daß die Vorschriften zu Abhilfemaßnahmen
bei
Ausnahmeregelungen für Grenzwertüberschreitungen
nach § 9
erweitert wurden. Bei diesen Punkten besteht allerdings
aus Sicht der
Umweltverbände einiger Bedarf zur Nachbesserung
bzw.
Konkretisierung.
Mit vorgeschlagene Definition von Wasser für den
menschlichen
Gebrauch umfaßt das häusliche Anwendungszwecke
und würde wenn
sie so bleibt eine Nutzung von Regenwasser für die
Toilettenspülung
und andere hygienisch unbedenkliche Zwecke praktisch
unmöglich
machen. Demnächst wird ein Referentenentwurf für
die regulären
Beteiligungsverfahren folgen.
Gutachten zur Subvention von Schiff und Bahn ...
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt hat
ein Gutachten
vorgestellt, das zu dem Schluß kommt, der Gütertransport
der Bahn
werde in erheblich größerem Umfang subventioniert
als die
Binnenschiffahrt. Anzufordern über Tel: 0203 / 800
06 61 oder Fax: -65.
.. und zum Donau-Oder-Elbe-Kanal
Der Trend zu immer unsinnigeren Kanalprojekten hält
an! Im System
der Transeuropäischen Verkehrsnetze taucht auch
eine gestrichelte
Linie zwischen Oder, Elbe und Donau (Kedzierzyn-Pardubice-Wien)
auf. Anscheinend ist es östereichischen und tschechischen
Kanalstrategen aber Ernst mit der Umsetzung ihrer Ausbaupläne.
Der
WWF Österreich hat die Naturunverträglichkeit
dieses Projekts in einer
Studie vom Mai 99 untersucht. Nach Aussagen des Österreichischen
Staatssekretärs Wittmann und der EU-Kommissarin
Wulf-Matthies sind
zumindest bis 2006 keine Fördermittel seitens der
EU vorgesehen.
Kontakt: Jasmine Bachmann, e-mail: jasmine.bachmann@wwf.at
Termine
Sonnabend, 24. Juli 99
12:00 Uhr - 13:30 Uhr
Gasthaus an der Schleuse Kleinmachnow
Jörg Schönbohm zum Schleusenausbau
Dienstag, 27. Juli 99
18:30 - 20:30 Uhr
GRÜNE LIGA - Büro
Prenzlauer Allee 230
Wassergruppe der GRÜNEN LIGA Berlin e. V.
vorauss.: Elbe-Saale-Camp, EU-Wasserrahmenrichtlinie
Mittwoch, 4. August 99
19:00 - 21:30 Uhr Gaststätte
im S-Bf. Griebnitzsee
R.-Breitscheid-Str. 201
Aktionsbündnis gegen den Havelausbau
monatliches Treffen
9. - 13 August 99, Villa Fohrde
August Bebel Str. 42, Fohrde
Ohne Wasser läuft nichts - Ökowerkstatt
Jugendbildung zum Lebensraum Wasser mit Experimenten,
Vorträgen und
Ausflügen. Kontakt: Carina Völker, Tel. (033834)
50282,
e-mail: info@villa-fohrde.pm.shuttle.de
14.-22. August 99 Barby
an der Elbfähre,
Programm vom 15.8. - 21.8.99
7. Internationales Elbe-Saale-Camp
Zeltgebühren von 6,00 DM/Tag; Exkursionen, Diskussionen,
Pressekonferenz,
Abschlußfest. Anmeldung/Anfragen: Tel/Fax: (0340)
651 01 43, e-mail:
bund@werkleitz.de c/o Dr. E. Paul Dörfler. Gruppenanmeldung
erforderlich.
Podiumsdiskussion zur Schleuse Kleinmachnow
mit 5 Direktkandidaten zur Landtagswahl in Brandenburg
Dienstag, 24. August 99
13:00 - 16:00 Uhr DNR Bonn
Am Michaelshof 8-10
Gesprächskreis Umweltverbände und Wasserwirtschaft
Schwerpunkte: Wasserrahmenrichtlinie, Novelle zur Trinkwasserverordnung,
Mittwoch, 1. September 99
19:00 - 21:00 Uhr Gaststätte
im S-Bf. Griebnitzsee
R.-Breitscheid-Str. 201
Aktionsbündnis gegen den Havelausbau
monatliches Treffen
27. - 29 September 1999
27. 10:00 Uhr - 29.9. 18:00 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
Abwasser, Abfall, Gewässerschutz
ATV Bundes- und Landesgruppentagung für 380,- DM;
Anmeldung bei ATV
Hennef, Tel: (022 42 872-0, Fax: -135, e-mail: atvorg@atv.de
2. - 5. November 1999
ESTREL Hotel
Sonnenallee 225, Berlin
Statusseminar Elbeökologie
Ökologie der Fließgewässer, Ökologie
der Auen und Landnutzung im Elbe-
gebiet; wissenschaftlich orientiert. Anmeldung über
die BfG Tel.: 030/639 86438
Fax: -439; e-mail: PG-ELBE@bafg.de,
internet: http://www.elise.bafg.server.de/
Kontakt Havelbündnis / Wasserblatt:
Michael Bender, GRÜNE LIGA Berlin,
Prenzlauer Allee 230, 10405 Berlin
tel: d. (030) 44 33 91-44 Fax: -33
e-mail:
gl.wasser@ipn-b.comlink.apc.org;
internet: http://www.grueneliga.de/havel/
14.06.99 : Wasserblatt Aktionen und
Termine zum Flußausbau Juni 1999
Novelle der Trinkwasserverordnung
Nach der Verabschiedung der EU-Trinkwasserrichtlinie
im November
letzten Jahres, legte Dr. Schwertfeger vom
Bundesgesundheitsministerium die Arbeitsgrundlage für
die Novelle der
Trinkwasserentwurf an die Verwaltung. Demnächst
wird ein
Referentenentwurf für die regulären Beteiligungsverfahren
folgen. Die
Stellungnahme der Umweltverbände stellt Michael
Bender zusammen.
Neue Gutachten zum Havelausbau ...
Die von der Gemeinsamen Landesplanung Berlin/Brandenburg
vergebenen Gutachten zur Nordumfahrung, zum Modal-Split
und zu
den verkehrlichen Auswirkungen des Wasserstraßenausbaus
in Berlin
wurden im Januar bzw. März 99 fertiggestellt. Die
Umweltverbände
treffen sich am 16. Juni 99 im BUND-Büro Berlin
zu einem
Arbeitsgespräch, um ihre Position abzustimmen.
... und zum Donau-Oder-Elbe-Kanal
Der Trend zu immer unsinnigeren Kanalprojekten hält
an! Im System
der Transeuropäischen Verkehrsnetze taucht auch
eine gestrichelte
Linie zwischen Oder, Elbe und Donau (Kedzierzyn-Pardubice-Wien)
auf. Anscheinend ist es östereichischen und tschechischen
Kanalstrategen aber Ernst mit der Umsetzung ihrer Ausbaupläne.
Der
WWF Österreich hat die Naturunverträglichkeit
dieses Projekts in einer
Studie vom Mai 99 untersucht.
Kontakt: Jasmine Bachmann, e-mail: jasmine.bachmann@wwf.at
E-lb-Mail Server
Das European Rivers Network hat mit der Deutschen Umwelthilfe
zusammen einen E-Mail-Dienst für Elbe-Aktivisten
und für Freunde des
Lachses ins Leben gerufen. Die Elbeseiten des Rivernet
im internet
sind unter http://www.rivernet.org/elbe.htm zu erreichen.
In Polen ist
gerade ein Konsortium zum Ausbau der Weichsel gegründet
worden.
An der Saale kann die Aussetzung des Raumordnungsverfahrens
zur
Staustufe in Klein Rosenburg als Erfolg gewertet werden.
Forschungsverbundprojekt zur Elbe
Auf ihrer Tagung in Wittenberge vom 4. bis 7. Mai 99
stellten Institute
und Universitäten Forschungsergebnisse zur Morphologie,
zum
Hochwasserschutz und zu Renaturierungsvorhaben dar, die
auf einer
(Oracle-) Datenbank parametrisiert gesammelt werden,
um sie dann
Behörden etc. für verschiedene Planungszwecke
zur Verfügung zu
stellen. Der wissenschaftlich geprägte Tagungsband
kann bei der
Universität Karlsruhe, Institut für Wasserwirtschaft
und Kulturtechnik,
Kaiserstr. 12 in 76128 Karlsruhe angefordert werden (Tel.:
(0721) 608 31
60/-65 Fax: 606 046
internet: http://www.uni-karlsruhe.de/~iwk). Eine Folgetagung
ist vom 2.-5.
November in Berlin geplant.
Termine
Mittwoch, 16. Juni 1999
17:00 - 20:00 Uhr BUND
Crellestraße 35
Gutachten zum Wasserstraßenausbau in Berlin
Treffen zu Inhalt und Position der Umweltverbände
Sonntag, 20. Juni 1999
14:00 - 19:00 Uhr
Heimatmuseum Treptow
Sterndamm 102
Der Teltowkanal - Eine Lebensader des Berliner Südens
Als Brückenschlag zur EXPO 2000 versteht sich diese
Finissage zum
1. Berlin-Brandenburger Wasserfest vom 18.-20. Juni 99
Dienstag, 22. Juni 99
18:30 - 20:30 Uhr
GRÜNE LIGA - Büro
Prenzlauer Allee 230
Wassergruppe der GRÜNEN LIGA Berlin e. V.
vorauss.: Novelle der Trinkwasserverordnung, EU-Wasserrahmenrichtlinie
Donnerstag, 24. Juni 1999
10:00 - 19:30 Uhr
Institut für Landschaftsarchitektur
Am Rohrdamm 22
FLUXX-Projekt
Abschlußpräsentation zu künstlerischen
Visionen zu
Deichrückverlegungsprojekten
Sonntag, 27. Juni 1999
10:00 - 18:00 Uhr
Neue Jüdenstr. 1
Einweihung des neuen Firmensitzes der Berliner Wasserbetriebe
Informationen und Fest rund ums Wasser (mit Volksfestcharakter)
Dienstag, 29. Juni 1999
10:00 - 16:00 Uhr
Presse- und Informationsamt
Neustädtische Kirchstr. 15
Maßnahmeplan Nachhaltige Wasserwirtschaft
öffentlicher Workshop des UBA, Informationen über
Bernd Krause,
Tel.: (030) 8903 - 2420, Fax: -2965
2. Juli - 3. Juli 1999
Freitag ab 14:00 Uhr
Rathaussaal Freilassing
(Bayern) Münchener Straße 15
Wilde Flüsse - eine machbare Vision?
Seminar des Bund Naturschutz zum Wert frei fließender
Flüsse am Beispiel der
Salzach für DM 70,00 inkl. Busexkursion; Anmeldung
bis 30.Juni 99 erbeten
unter Tel.: (099 66) 12 70, Fax: 490 oder e-mail: bw@bund-naturschutz.de
Mittwoch, 7. Juli 99
19:00 - 21:00 Uhr Gaststätte
im S-Bf. Griebnitzsee
R.-Breitscheid-Str. 201
Aktionsbündnis gegen den Havelausbau
monatliches Treffen
7. und 8. Juli 1999 Berlin
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
Berlin
Aktionsprogramm Spree/Havel 2000
Zweites Berliner Symposium Zukunft Wasser der Umwelt-Senatsverwaltung
Informationen Tel: (030) 775 20 84, Fax: -85
Freitag, 9. Juli 1999
9:30 - 17:30 Uhr Maritim Hotel
Magdeburg
3. Elbe-Colloquium
Wasserstraße oder Naturraum? Spitzenvertreter aus
Politik, Wasserbau,
Naturschutz zu Elbe-Erklärung, Saale, Untere Havel
und dem Verkehrs-
knotenpunkt Magdeburg. Inhaltlich: Michael Otto Stiftung
für Umweltschutz,
Tel.: (040) 64 61 13 72; Anmeldung: fluxx.com, Tel: (040)
85 37 88 45
Mittwoch, 4. August 99
19:00 - 21:30 Uhr Gaststätte
im S-Bf. Griebnitzsee
R.-Breitscheid-Str. 201
Aktionsbündnis gegen den Havelausbau
monatliches Treffen
9. - 13 August 99, Villa Fohrde
August Bebel Str. 42, Fohrde
Ohne Wasser läuft nichts - Ökowerkstatt
Jugendbildung zum Lebensraum Wasser mit Experimenten,
Vorträgen und
Ausflügen. Kontakt: Carina Völker, Tel. (033834)
50282,
e-mail: info@villa-fohrde.pm.shuttle.de
14.-22. August 99 Barby
an der Elbfähre,
Programm vom 15.8. - 21.8.99
7. Internationales Elbe-Saale-Camp
Zeltgebühren von 6,00 DM/Tag; Exkursionen, Diskussionen,
Pressekonferenz,
Abschlußfest. Anmeldung/Anfragen: Tel/Fax: (0340)
651 01 43, e-mail:
bund@werkleitz.de c/o Dr. E. Paul Dörfler. Gruppenanmeldung
erforderlich.
Dienstag, 24. August 99
13:00 - 16:00 Uhr DNR Bonn
Am Michaelshof 8-10
Gesprächskreis Umweltverbände und Wasserwirtschaft
Schwerpunkte: Wasserrahmenrichtlinie, Novelle zur
Trinkwasserverordnung,
2. - 7. November 1999
ESTREL Hotel
Sonnenallee 225, Berlin
>Statusseminar Elbeökologie
Ökologie der Fließgewässer, Ökologie
der Auen und Landnutzung im Elbe-
Einzugsgebiet; wissenschaftlich orientiert. Anmeldung
über die Bundesanstalt
für Gewässerkunde, Tel.: (030) 639 86 - 438
/ Fax: -439; e-mail: PG-
ELBE@bafg.de, internet: http://www.elise.bafg.server.de/
Kontakt Havelbündnis / Wasserblatt: Michael Bender,
GRÜNE LIGA Berlin,
Prenzlauer Allee 230, 10405 Berlin
Tel: d. (030) 44 33 91-44 Fax: -33
e-mail: gl.wasser@ipn-b.comlink.apc.org;
internet: http://www.grueneliga.de/havel/
Das Broschüre "Wasser" der GRÜNEN LIGA e.V.
kann für DM 5,00
(plus Porto) bei der GRÜNEN LIGA in Berlin und Potsdam
bestellt
werden.
20.06.99 : Wanderausstellung "Lebendige Elbe"
(Sechste Etappe)
(siehe auch http://www.rivernet.org/elbe )
Die Ausstellung "LebendigeElbe" zurm Thema Elbe als UNESCO
Welt-Kulturlandschaft
wird am 29.6.99 um 16 Uhr in der Stadtbibliothek von
Schoenebeck eroeffnet werden.
die Ausstellung der DUH und Gruner+Jahr wander bis ins
Jahr 2000 entlang der Elbe.
Hier das Programm der naechsten Wochen:
-Schönebeck (ST) Stadt Schönebeck 29.06.-14.07.99
-Dannenberg (NI) Tag der Elbtalaue
BUND Elbtalinfo 15.07.-19.07.99
-Naturpark Elbetal (BB)
Biosphärenreservat Flußlandschaft Elbe 19.07.-30.07.99
-Tangermünde (ST) Kulturamt der Stadt 30.07.-16.08.99
19.06.99 : Das 3. Elbe Colloquium, 9. Juli
99
(organisiert durch die Michael - Otto Stiftung
f. Umwelt)
Das dritte Colloquium findet in Magdeburg im Maritim Hotel
statt.
Das interessante Programme startet um 0930 und endet
1730. Letzte
Anmeldungen (falls noch moeglich) unter 040 85 37 88
45,
fuer inhaltliche Infos 040 64 61 13 72.
Im Programme ist u.a. Bundesmin. Muentefering zum
Thema "Wasserstrassen und Naturraeume"
(mit Podiumsdiskussion)!
Anmerkung der Red.: Es ist somit nicht auszuschliessen
und wohl auch so geplant,
dass das Thema "Elbe-Erklaerung" nun endlich wieder auf
den Tisch kommt - oder
eben gekippt wird..!
26.05.99 : Presseinformation Erstes Elbe-Badefest
in Dessau
Aus Anlaß des Weltumwelttages am Sonnabend, dem
5.6.1999 laden der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
und die Stadt Dessau zum 1. Elbe-Badefest an das Elbufer zwischen
Dessau und Roßlau ein.
Neben Vorführungen durch die Deutschen Lebensrettungsgesellschaft
(DLRG) gibt es die Möglichkeit, sich mit Unterstützung des Wassersportvereins
Leopoldshafen im Paddeln und Schlauchbootfahren auszuprobieren. Den Höhepunkt
soll das gemeinsame Baden in den Fluten der Elbe bilden, allerdings ausdrücklich
auf eigene Gefahr.
Das Programm verspricht viel Spaß und Unterhaltung
für Kinder und Erwachsene. Es beginnt um 14 Uhr und endet um 17 Uhr.
Wer selbst nicht baden will, kann sich am Lagerfeuer Kartoffeln rösten
oder ein Eis essen.
Der Anfahrtsweg ist von der B 184 zwischen Dessau und
Roßlau ausgeschildert. Der etwa einen Kilometer lange Weg über
die Elbwiesen bis zum Elbufer ist am besten mit dem Fahrrad zu bewältigen.
Autofahrer sollten sich auf eine kleine Wanderung einstellen.
Die Elbe zählt noch nicht wieder zu den offiziellen
Badegewässern. Der BUND will durch seine Aktivitäten dazu beitragen,
daß sowohl das Wasser als auch die Ufer bald wieder so sauber sind,
daß sie zum Baden und Verweilen einladen.
Das Baden in der Elbe hat in Anhalt eine lange Tradition.
Bis Mitte der Dreißiger Jahre war es eine Selbstverständlichkeit,
in unseren Flüssen baden zu können.
Trotz deutlicher Verbesserung der Wasserqualität
gibt es jedoch noch viel zu tun, um Baden in der Elbe wieder zu einem Genuß
werden zu lassen. Der BUND will auch den Anstoß dazu geben, schon
heute die Ufer vor Verbauung und Verschmutzung zu bewahren und als mögliche
Badestrände zu sichern.
Hintergrundinformationen:
In Dessau gab es im vergangenen Jahrhundert zahlreiche
Badeanstalten an der Mulde. Bereits 1774 stand das Baden im Flusse
als Unterrichtsfach. im Lehrplan des Philantropinums (heute Gymnasium).
1932 wurde am Kornhaus in Dessau eine Elbbadeanstalt eröffnet. Mit
der Produktionsaufnahme der großen Chemiebetriebe um Halle-Bitterfeld
mußten die Flußbadeanstalten Mitte der Dreißiger Jahre
allerdings schließen. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges verbesserte
ich die Wasserqualität für knapp zehn Jahre, bis die Abwasserlast
wieder unerträgliche Ausmaße annahm.
Ab 1990 nahm die Abwasserlast erheblich ab. Weitere Verbesserungen
sind jedoch erforderlich, um künftig wieder Badespaß erleben
zu können.
Ein Faltblatt über „Einstige Badeanstalten an der
Elbe“ ist gegen 3 DM in Briefmarken im BUND-Elbe-Büro Dessau
erhältlich.
BUND-Elbe-Büro
Luxemburgstraße 8
06846 Dessau
Fon/Fax : 0340/ 6510143
Programm Elbe-Badefest:
- Lagerfeuer (zum Kartoffel rösten)
- paddelmöglichkeit zum ausprobieren
(wassersportverein Leopoldshafen)
- DLRG Zerbst- Vorführung lebensrettung, stellen
rettungsschwimmer
- biologische bzw. chemische wassergütebestimmung
( frau tharan- noch unklar, da sie uns nur eine
person
an diesem tag zur verfügung stellen könnte
- weiß aber
noch nicht ob diese kann )
- gemeinsames baden in der elbe auf eigene gefahr
(höhepunkt)
- eiswagen
- chemietoiletten
die historischen badekostüme können nur zur
werbung genutzt werden nicht zum baden.
Unter anderem ist eine biologische Wasseruntersuchung
geplant
Beginn: 14 Uhr
Ende: 17 Uhr
Der Anfahrtsweg ist an der B 184 zwischen Roßlau
und Dessau ausgeschildert.
Die Benutzung eines Fahrrades ist zweckmäßig.
Am Elbufer zwischen Dessau und Roßlau Nähe
kleine Mückenberge
(Abfahrt ist von der B 184 ausgeschildert)
Rückfragen:
Weitere Informationen unter der
E-Mail-Adresse: bund@werkleitz.de
11.05.99 : BUND-Brief Bundesverkehrsminister
!
Verkehrsminister Müntefering wird aufgefordert, nach Donau
und Saale
nun auch den Ausbau der Havel auszusetzen
From: "Winfried Lücking" <winfried@comgate>
To: Verteiler@samba.bund.bln
Date: Tue, 11 May 1999 13:55:42 +0000
Subject: BUND/Brief an Bundesverkehrsminister Müntefering
Bundesverkehrsminister Münterfering
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnen
Robert-Schumann-Platz 1
53175 Bonn
Berlin, den 7. Mai 1999
Sehr geehrter Herr Minister Müntefering,
in den Koalitionsvereinbarungen der Bundesregierung vom
20. Oktober
1998 ist die Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans
festgelegt. Die
Bahnstrecke Nürnberg-Erfurt (VDE 8), der Donau -Ausbau,
ebenso wie das
Raumordnungsverfahren zum Ausbau der Saale sind bis zu
einer erneuten
Überprüfung ausgesetzt worden. Der BUND fordert
die vollkommene
Überprüfung des Bedarfs und des Kosten-Nutzenverhältnisses
auch des
VDE 17, "Wasserstraßenausbau Hannover-Berlin",
unter Einbeziehung
aller aktueller Zahlen und das Aussetzen der Planungen
bis zur
Erstellung der neuen Prognose.
Die Aufnahme des Projekts VDE 17 in den BVWP' 92 erfolgte
aufgrund der
stark überhöhten Prog- nosen des PLANCO-Gutachtens
von 1992, ohne daß
dies bislang zu Korrekturen von Seiten des Vorhabenträgers
führte. Die
Strukturdatenprognosen stammen aus der dem BVWP
'92 zugrunde-
liegenden Güterverkehrsprognose von Kessel &
Partner (1991), die auf
Daten von vor 1990 basierten. Diese beinhalteten noch
die durch seine
politische Insellage bedingten Versorgungsmen- gen West-Berlins.
Seitdem hat nicht nur Berlin seine Lagerhaltung eingestellt,
sondern
es kam auch zu damals noch nicht absehbaren wirtschaftlichen
Entwicklungen, insbesondere zu einem Struktur- wandel
bei den
Massengüter produzierenden und verarbeitenden Industriezweigen,
den
Haupt- kunden der Binnenschiffahrt. Die Neuen Bundesländer
waren davon
besonders betroffen. Zusätzlich kam es außerdem
durch die
Liberalisierung des Marktes zu starken Einbrüchen
der Transportkosten
bei der Binnenschiffahrt, deren Berechnung auf dem Preisstand
von 1989
erfolgte.
In Anbetracht dieser Dynamik und der Tatsache, daß
viele der damals
prognostizierten wirtschaft- lichen Entwicklungen, es
lag dem
Gutachten ein Wirtschaftswachstum von 5,4 % zugrunde,
nicht eintreffen
werden, und daß die Hafenum- und -neubauten und
ebensowenig die
ökologischen Schäden in keiner Weise von den
Kosten her erfaßt worden
sind, muß die Sinnhaftigkeit des Projektes dringend
überprüft werden.
Auch das zweite Gutachten von PLANCO (1995) basiert auf
der alten
Güterverkehrsprognose von Kessel & Partner von
1991. Es wurden
lediglich die Investitionskosten aktualisiert, der Vergleichs-
fall
ohne Ausbau neu berechnet und neue Nutzeffekte hinzuaddiert.
Somit hat
keine Überprüfung der Prognose stattgefunden,
was fälschlicherweise
immer wieder von Seiten Ihres Ministeriums behauptet
wird.
Prognosen und Planungen übertragen westeuropäische
Verhältnisse der
Binnenschiffahrt auf den ostdeutschen Raum und berücksichtigen
weder
die spezifische Flottenstruktur mit einem hohen Anteil
der
selbständigen Partikuliere, noch den im Gegensatz
zu den westdeutschen
Flüssen wie Rhein, Neckar oder Mosel grundsätzlich
verschiedenen
Charakter der Havel als langsamfließenden Flachlandfluß.
Die Binnenschiffahrt in den Alten Bundesländern ist
durch die sehr
leistungsfähige Wasserstaße Rhein und die
Konzentration von Industrie
in diesem Bereich geprägt. Allein 80 % des Trans-
portaufkommens der
Binnenschiffahrt werden auf dem Rhein erbracht. Dies
zeigt wie
unbedeutend der Ausbau der Havel zu einer europagenormten
Großschiffahrtsstraße für die Transportströme
insgesamt und wie
unbrauchbar die Übertragung von Entwicklungstendenzen
in der Binnen-
schiffahrt von westdeutschen auf ostdeutsche Verhältnisse
ist.
Derzeit sind nach Angaben des brandenburgischen
Wirtschaftsministeriums die Wasserstraßen in Brandenburg
nur zu 30 %
ausgelastet. Das Transportvolumen könnte also ohne
Ausbau um über 300
% gesteigert werden.
Auch die wirtschaftliche Struktur Berlins hat sich seit
der Wende sehr
verändert. Speditionen und Gewerbe haben sich zunehmend
zum
Autobahnring hin verlagert (z.B. Güterverteilzentrum
Groß- beeren) und
Ölkraftwerke werden verstärkt auf Erdgas umgestellt.
Auch die
Baustoff- und Schutt- transporte haben sich aufgrund
des Rückgangs der
Bautätigkeit Berlins schon im letzten Jahr stark
reduziert und werden
sich in absehbarer Zeit wieder auf einen normalen Stand
einpegeln.
Selbst der Geschäftsführer der zuständigen
Gutachtergruppe Planco
GmbH, kündigte aufgrund der genannten Tatsachen
beim Erörterungstermin
zur Planfeststellung in Kleinmachnow im Februar 1999
zum Ende des
Jahres eine überarbeitete Fassung mit deutlichen
Korrekturen nach
unten an, weil er eine neue Begutachtung für notwendig
erachtet.
Allein das Schleusenaufkommen in Kleinmachnow, Südtrasse
VDE 17, ist
in den Jahren 1996-98 von 1,2 Mio. auf ca. 580.000 Ladungstonnen
gesunken. Die Prognose für das Jahr 2010 beläuft
sich jedoch auf 9,4
Mio. Ladungstonnen!!! Wo sollen bei ständig
fallenden Tonnagen die
fehlenden 8,8 Mill Ladungstonnen so plötzlich herkommen,
wenn nicht
mal gesichert ist, daß entweder der Berliner Osthafen,
Endpunkt von
VDE 17, umgebaut, oder der angedachte Bau des neuen Süd-Ost
Hafens in
Britz wegen Geldmangel des Berliner Senats in naher und
ferner Zukunft
erfolgen werden? Dies wird belegt durch die Stellungnahme
des Senats
zum Neubau der A 113, die die Fläche des neuen Hafens
berühren würde.
Darin wird weder eine Hafenplanung berücksichtig,
noch überhaupt
erwähnt.
Von seiten Ihres Ministeriums wird jedoch auf diese Fakten
nicht
eingegangen. Stattdessen wird der Bau bekräftigt
mit der Aussage, die
Häfen von Eisenhüttenstadt u. Königswusterhausen
ausbauen und an VDE
17 anbinden zu wollen. Nach Aussage des Planco-Gutachtens
von 1992,
auf das sich das BMV ja immer noch beruft, ist
der
Kosten-Nutzen-Faktor für den Ausbau der "Spree-Oder-
-Wasserstraße"
bis nach Eisenhüttenstadt mit 0,86 errechnet worden
und damit
unwirtschaftlich. Die "Dahme Wasserstraße" bis
Königswusterhausen ist
in die "Bewertung vordringlicher Wasser- straßenprojekte
in den Neuen
Bundesländern" nicht mal aufgenommen worden. Sollten
sich die
wirtschaftlichen Bedingungen seit 1992 nach Ansicht Ihres
Ministeriums
so günstig entwickelt haben, daß ein Ausbau
geboten scheint, so wäre
es allein schon aus diesem Grund zwingend ge- boten,
die
Wirtschaftlichkeit zu überprüfen. Anderenfalls
wird ein Bedarf nur
herbeigeredet.
Die Absicht VDE 17 bis zur Oder zu verlängern ist
nicht Teil des BVWP
92 und stellt somit einen zusätzlichen Kostenaufwand
dar. Das
Argument, Polen als zukünftiges EU-Land an das Westeuropäische
"Wasserstraßennetz" anzu- binden, ist nicht nachvollziehbar,
da die
Oder abwärts von Eisenhüttenstadt aufgrund
der starken Schwankungen
des Wasserpegels und Vereisungen sowieso nur halbjährlich
befahrbar
ist und der kanalisierte Oberlauf der Oder nur eine Abladetiefe
von
1,80 m aufweist. Großmotorgüterschiffe, für
die das VDE 17 ausgebaut
wird, haben aber eine Abladetiefe von 2,80 m. Dies läßt
den Verdacht
aufkommen, daß entgegen bisheriger Äußerungen
der Bundesregierung die
Absicht besteht, die Oder in Zukunft auszubauen. Hierzu
erwarten wir
von Ihnen eine klare Aussage. Ist die Hochwasserkatastrophe
von 1997
schon vergessen?
Wie wir Ihrer Rede zu BVWP vom 21.4.99 entnehmen konnten,
setzen Sie
sich dafür ein, den Verkehr von der Straße
zugunsten von Schiene und
Wasserstraße zu verlagern, sie zu vernetzen, und
eine ausgewogene
Arbeitsteilung zwischen den Verkehrsträgern anzustreben.
Ihr
Ministerium drängt aber auf eine Anbindung der EKO-Stahl
in
Eisenhüttenstadt an VDE 17. Damit würde das
Binnenschiff zum
Konkurrenten der bisher genutzten Bahn, die das Erz von
Rostock
transportiert. Dies steht konträr zu Ihrer offiziell
angekündigten
Politik.
Mit relativ geringen Finanzmitteln wäre es möglich,
die
Schienenstränge zu ertüchtigen, um die Bahn
noch rationeller fahren zu
lassen. Massive Eingriffe in Natur, Landschaft und Wasserwirt-
schaft
wären dadurch zu vermeiden, und Arbeitsplätze
im Hafen Rostock würden
nicht gefährdet.
"Das BMV hält das Verkehrsystem "Wasserstraße"
für umweltfreundlich,
weil nach seiner Argu- mentation 75% der Wasserstraßen
natürliche
Flußläufe seien. Diese Argumentation ist jedoch
ein Kurzschluß. Im
Hinblick auf die Abmessungen der heutigen Binnenschiffe
und die durch
das mitteleuropäische Klima und die Witterung bedingten
Abflußmengen
kann ein natürlicher Flußlauf fast stets nur
dann die Funktion als
Wasserstraße während aller Jahreszeiten erfüllen,
wenn er ent-
sprechend umgestaltet bzw. ausgebaut worden ist. Dies
hat jedoch
weitreichende Folgen auf alle Oberflächengewässer
im Einzugsgebiet des
betreffenden Flusses, sowie auf dessen Grundwasser- vorkommen.
Landschaftsökologisch wirkt sich daher, jedenfalls
unter
mitteleuropäischen Verhält- nissen, der technische
Ausbau eines
Flusses noch weiter und schwerwiegender aus als eine
Straßenbaumaßnahme" (Prof. Dr.W.Engelhardt,
DNR).
Das 1992 vom BUND Berlin initierte "Aktionsbündnis
gegen den
Havelausbau", dem 52 Organi- sationen von Naturschutzverbänden
über
Anglervereinen bis zu Kommunen und Parteien ange- hören,
und somit
weit über 100.000 Menschen in Berlin und Brandenburg
vertreten, ist
gegen den Ausbau von VDE 17 für Großmotorgüterschiffe
(große
Rheinschiffe). Um die massiven Eingriffe in das Ökosystem
und den
damit einhergehenden Zerstörungen einer der letzten
naturnahen Flußab-
schnitte Mitteleuropas (Havelvertiefung von 2 auf 4 m,
Kurvenbegradigungen und Verbrei- terungen auf 55 m) zu
verhindern,
gleichzeitig aber eine wirtschaftliche Nutzung der Binnen-
schiffahrt
auf der Havel zu gewährleisten, haben wir als Alternative
flußangepaßte Schiffe oder einen sanften
Ausbau bei voller Abladetiefe
für die jetzt schon fahrenden Europaschiffe vorgeschlagen.
Dies würde
nicht nur eine einmalige Flußlandschaft für
zukünftige Generationen
erhalten, sondern auch etwa 2 Millarden DM einsparen.
Wir sehen Ihrer Antwort mit großem Interesse entgegen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Bundscherer
Winfried Lücking
Landesgeschäftsführer
Fachreferent
Reply-to: winfried@bund.snafu.de
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