e Das Böhmische
Mittelgebirge mit seinem vulkanischem Ursprung zählt aus
der Sicht des Naturschutzes und der Landschaftserhaltung zu den
wertvollsten Gebieten Böhmens und wurde deshalb als Landschaftsschutzgebiet
« Böhmisches Mittelgebirge »mit einer Fläche
von 1.063km2 ausgewiesen.
Erholung links und rechts der Elbe Die Landschaft ist hier recht vielgestaltig ; ihr Charakter verändert sich mit dem Flusslauf. Dem Auge bieten sich nicht nur landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen mit kleinen, verstreuten Anwesen in der Gegend von Litomerice, sondern auch das Elbetal von der Porta Bohemica bis Brna, welches durch die Erholungs- und Freizeitnutzung geprägt ist. Hier überdecken Wochenendhäuschen und Erholungsheime bereits den Charakter der ursprünglichen Besiedlung. Die romantischen Villen am Hang über dem Hafen im industriell überlasteten Regionalzentrum Usti nad Labern bis zum grenznahen Decin lassen indes das einstige Kurortflair erahnen.
Die Elbe überwindet hier das tektonisch gehobene neovulkanische Stufenbruchsystem des böhmischen Mittelgebirges. An den Hebungsstellen der einzelnen Schollen treten die ältesten Gesteine hervor, die durch die Flusserosion bis auf ihren kristallinen Untergrund durchschnitten wurden. Das erfolgte an der "Porta bohemica", wo kristalline Schiefer paläozoischen Alters, permokarbonische Brekzie und Quarzporphyre hervortreten. Der überwiegende Teil der Elbetalhänge wird von Oberkreidesedimenten, Sand- und Mergelgestein der Turon-, Coniak- bis Santon Ära gebildet. Im Elbetal sind tertiäre Neovulkangesteine vertreten.Das sind überwiegend Basalte, Trachyte und Phonolithe.Sie bilden ganz verschieden geformte Körper an und unter der Oberfläche, welche die Elbe durch ihre Erosionswirkung bis auf den Kreideuntergrund durchschnitten (Tuffschichten, waagrecht gelagerte Deckschichten) oder in zwei zu beiden Talseiten aufsteigende zerschnitten hat (z.B. der Trachytkörper von Marianske skaly und Kameny Vrch in Usti nad Labern),oder aber den festeren Neovulkanit aus den minder resistenten Kreidesedimenten herauspräpariert hat (z.B. Naturschutzgebiet Kozi vrch bei Nestedice, Gangauffüllung - Naturdenkmal Vrkoc bei Vanov)
Bei Usti nad Labern unterhalb des schroffen Felsens, auf dem die Burg Schreckenstein thront, stellt sich der Elbe heute die grösste Staustufe an der Elbe ( Inbetriebnahme 1930, Stauhöhe 9,63 m, Stauvolumen 18,8 Mill. m3 ) entgegen; genau an jener Stelle, die der Maler Ludwig Richter in seinem berühmten Bild "Die Überfahrt über die Elbe am Schreckenstein " verewigt hat.
Noch
zu Beginn unseres Jahrhunderts, also vor dem Aufstau der Elbe,
waren die Kiessand-Elbeufer von typischen Lebewesen bewohnt. Dazu
gehörten auch eine Reihe räuberischer Laufkäfer
der Gattung Nebria, Bembidion und Omophron, die allerdings inzwischen
durch die Hebung des Wasserspiegels ihren Lebensraum verloren
haben und ausgestorben sind.Einigen jedoch gelang die Flucht in
die Kiesgruben von Zernoseky, wo sie einen Ersatzlebensraum gefunden
haben.
In den Schluchten blüht und grünt es In
den Schluchten der rechtsseitigen Elbzuflüsse, insbesondere
zwischen Usti nad Labern und Decin, stehen blütenreiche Buchenwaldungen
( Naturdenkmal Stribrny roh) mit einer reichen Krautschicht :
Brauner Haselwurz, Quirlzahnwurz und Zwiebelzahnwurz, Mondviole
oder Ausdauerndes Silberblatt sind hier zu finden.
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