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Die wesentlichen Hindernisse
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Staudämme, Kraftwerke, Brücken… die Loire und
der Allier sind übersät mit allerlei Fallen, welche die Wanderung
der letzten Atlantiklachse verzögern bzw. verhindern. Die unten auf
der Karte aufgeführten wesentlichen Hindernisse der Lachswanderung
sind zweifellos unvollständig. Zahlreiche kleinere Dämme auf
der Loire-Allier-Achse hindern die Wanderung. Nicht zu vergessen sind
chemische und organische Verunreinigungen ebenso wie Millionen Klärschlamm
an der Loire-Mündung, die den Lachs ebenfalls wesentlich an seiner
Wanderung hindern.
- 1. Das Schleusenbett der Wilson-Brücke
in Tours versperrt die Loire. Es entstand aufgrund der übermäßigen
Granulatabbau im Flußbett. Einige Experten glauben jedoch, daß
vielmehr das Kernkraftwerk Chinon ein wesentliches Hindernis darstellt.
- 2. Die Fischpässe des beweglichen Staudamms
Blois (errichtet 1969) waren niemals funktionstüchtig. Seit 1983
wurden die Schleusentore des Staudamms lediglich im Sommer gehoben,
was dazu führen kann, daß verspätete Wanderungen behindert
werden.
- 3. Zur Kühlung des Kernreaktors des Kraftwerkes
Saint-Laurent-des-Eaux wird eine Umleitung von 65 m³/s Wasser aus
der Loire benötigt. Dies bereitet der Wanderung der Stinte im Frühjahr
ein Hindernis.
- 4. Das Kernkraftwerk Dampierre erlaubt dem Lachs
eine einfache Überwindung aufgrund der Zerklüftung des rechten
Ufers unter der Bedingung, daß der Wasserstand ausreichend ist.
- 5. Aufgrund der Granulatgewinnung in der Loire
ist das Flußbett soweit vertieft, daß es immer schwieriger
wird das Kernkraftwerk Belleville zu überbrücken. Sie ist
jedenfalls mit zwei Fischpässen ausgestattet.
- 6. Der Staudamm Decize
- 7. Der Staudamm Maisons-Rouges. Dieser Damm
versperrte seit Anfang des Jahrhunderts die Vienne-Gartempe-Achse, wo
Tausende von Lachsen einst gelaicht haben. Der „Plan Loire Grandeur
Nature“ hat letztlich im Jahr 1998 zum Abriß des Staudamms geführt.
Aufgrund der Kommunalpolitik, die sich gegen dieses Projekt ausgesprochen
hatte, hatte der Abriß des Staudamms Verspätung. Die Regierung
Jospin jedoch hatte sich jedoch für die Stillegung eingesetzt.
- 8. Der Brückenkanal Guétin, erstes
Hindernis für den Lachs auf dem Allier (Höhe: 1,5 m) ist leicht
zu überbrücken.
- 9. Der Staudamm Lorrains ist nur von geringer
Größe. Er wurde 1840 errichtet. Im Jahr 1950 wurde er modernisiert
und stellt kein besonderes Problem dar.
- 10. In Moulins, fließt der Allier unter
der Règemortes-Brücke, die bei Niedrigwasser ein unüberwindbares
Hindernis für den Lachs darstellt.
- 11. Die Brückensperre von Vichy war lange
ein Hindernis für die Lachswanderung. Seine Überbrückung
wurde im Rahmen des „Plan Loire Grandeur Nature“ durch die Errichtung
eines Fischpasses verbessert. Der Paß verfügt über eine
Beobachtungsstation für Besucher, die so die Wanderung der Lachse
und anderer Wanderfische verfolgen können.
- 12. Die Schwelle bei Madeleines ist für
den Fisch gut zu überwinden.
- 13. Der Staudamm Villerest. Das Werk von etwa
70 Metern Höhe ist absolut unüberwindbar und das Gewässer
des Staubeckens stark eutroph.
- 14. Der Staudamm Vezezoux, der einst zum Heizkraftwerk
La Taupe gehörte, verfügt nicht über einen Fischpaß.
Trotz einer kleinen Zerklüftung am rechten Ufer ist er schwer zu
überwinden.
- 15. Der Stausee La Bajasse stammt aus dem Jahr
1312. Es handelt sich um ein Staudamm, der mit einem effizienten Fischpaß
ausgestattet ist.
- 16. Der Staudamm von Grangent. Dieses Werk der
EDF von einer Höhe von etwa 70 Metern ist absolut unüberwindbar.
Für seinen Bau wurden wundervolle Täler der Loire überschwemmt.
Mehr als eine Mio. Tonnen Klärschlamm sind zur Zeit hinter seiner
Stauhaltung angesammelt und erschweren den Abfluß des Wassers.
Die Aktion wurde übrigens mehrere Male durch die EDF und die Verantwortlichen
vor Ort, aus Furcht vor einer Umweltkatastrophe flußabwärts,
zurückgewiesen.
- 17. Das Kleinkraftwerk Vieille-Brioude und der
Staudamm Lavoûte-Chilhac, mit einer Höhe von etwa 2 Metern,
werden privat betrieben. Sie sind nicht mit Fischpässen ausgestattet
und stellen ein erhebliches Hindernis für den Lachs dar.
- 18. Das Kleinkraftwerk Langeac, im Jahr 1991
gebaut, ist mit einem Fischpaß ausgestattet, der seine Aufgabe
nur schlecht erfüllt.
- 19. Hierbei handelt es sich um ein Hindernis,
das stark angefochten ist: Das Wasserkraftwerk Poutès-Monistrol.
Es ist allein verantwortlich für den Verlust von 90 % der großen
Lachse der Loire und des Allier. Es wurde 52 Jahre nach seinem Bau rechts
vom Werk Monistrol mit einem Fischpaß und am Staudamm selbst mit
einer Lachsschiene ausgestattet. Im Jahre 1993 betrug die mindeste Durchflußmenge
2,5 m³/s, was dem Lachs mehr Möglichkeiten bot, seine Laichgründe
zu erreichen.
- 20. Das Wasserkraftwerk Saint-Etienne-du-Vigan,
erbaut Ende des 19. Jahrhunderts, hat die Lachswanderung zu den besten
Laichplätzen des oberen Allier fast ein ganzes Jahrhundert lang
verhindert. Im Jahr 1998 wurde der Staudamm schließlich niedergerissen.
- 21. Einerseits werden Staudämme abgerissen,
anderseits werden neue errichtet. Der Staudamm Naussac II, 10 km flußaufwärts
von Saint-Etienne-du-Vigan, welcher im Rahmen des „Plan Loire Grandeur
Nature“ genehmigt wurde, ist gerade fertiggestellt worden. Mit Kosten
von 300 Mio. Franc pumpt er jährlich 100 Mio. Tonnen Wasser aus
dem Allier in das Staubecken von Naussac und trägt somit dazu bei,
daß Gewässerregime des oberen Allier aus dem Gleichgewicht
zu bringen.
- 22. Der Staudamm Lapalisse. Dieses Wasserkraftwerk
pumpt Wasser aus der Loire um damit zunächst eine Turbine zu betreiben
und es dann in die Ardèche zu leiten, wo es zum Niedrigwasser
und intensiven Kanu- und Kajaksport im Ardèche-Tal beiträgt.
Die Durchflußmenge der oberen Loire ist somit auf 234 Mio. m³/Jahr
reduziert, was 40 % ihrer natürlichen Durchflußmenge stromaufwärts
von Le Puy-en-Velay (in Bonnefond im oberen Loire-Tal) ausmacht.
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